Kamenz. Am 9. März verstarb ein Kamenzer Urgestein. Viele Wegbegleiter, Freunde und Bekannte trauern um Eberhard Franke. Er wurde 81 Jahre alt. Viele Jahre war er Vorsitzender der Vereinigung Ehemaliger Lessingschüler (VEL). 2012 gab er den Posten weiter, blieb der Vereinigung jedoch treu.
Gleichzeitig war er Herausgeber des vereinseigenen Mitteilungsblattes. "In der Erfüllung seiner Aufgaben hat er sich um unsere Vereinigung verdient gemacht", dankt ihm Helmut Münstermann posthum noch einmal. "Eberhard Franke hat sich in all den Jahren um unsere Lessingschule gesorgt und einen guten Teil dazu beigetragen, dass sich derzeit auch unser Wunsch erfüllt und das Gymnasium mit seinem Anbau wieder im Zentrum von Kamenz zu finden sein wird", sagt er der stellvertretende Vorsitzendes der VELer.
Auch im Kirchenchor und Vorstand aktiv
Die Vereinigung gehört zu den wichtigsten Vereinen in und um Kamenz. Das hat etwas mit der bemerkenswerten Historie zu tun. Die Vereinigung selbst gibt es bereits seit 111 Jahren, gegründet gleich vom ersten Abiturientenjahrgang der damals neuen Schule. Nach einem wechselvollen Schicksal über zwei Weltkriege, zwei totalitäre Systeme und die Teilung Deutschlands hinweg konnte sie mit der Wende 1989 wieder ihre Ziele auch im Ostteil Deutschlands leben, verfolgen und erstarken.
Am 30. März 1910 wurde sie aus der Taufe gehoben und ist damit übrigens noch etwas älter als das Lessingschulhaus selbst. Die Höhere Schule der Stadt Kamenz war bereits 1904 eingerichtet worden, zunächst am Schulplatz beziehungsweise im Kamenzer Rathaus. Der Titel "Lessingschule" existiert seit 1909.
Über sein Engagement für seine geliebte "Penne" hinaus genoss Eberhard Franke auch sonst hohes Ansehen in der Stadt. Er war Mitglied des evangelisch-lutherischen Kirchenvorstands und passionierter Sänger im Chor von St. Marien. Seine Mitstreiter werden ihm immer ein ehrendes Andenken bewahren, heißt es im Nachruf.
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