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Königsbrück: Das wollen die Bürgermeister-Kandidaten

Am 12. Juni ist in Königsbrück Bürgermeisterwahl. Es gibt drei Bewerber. Sächsische.de hat mit ihnen über ihre Ziele und Pläne gesprochen.

Von Heike Garten
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Diese drei Kandidaten treten zur Bürgermeisterwahl in Königsbrück an: Amtsinhaber Heiko Driesnack (CDU, l.), Anne Richter (Initiative Lebendiges Königsbrück/Freie Wähler Königsbrück) und Wolfgang Gut (Einzelbewerber).
Diese drei Kandidaten treten zur Bürgermeisterwahl in Königsbrück an: Amtsinhaber Heiko Driesnack (CDU, l.), Anne Richter (Initiative Lebendiges Königsbrück/Freie Wähler Königsbrück) und Wolfgang Gut (Einzelbewerber). © Anne Hasselbach, privat, Matthias Schumann

Königsbrück. Am 12. Juni sind die Königsbrücker dazu aufgerufen, einen Bürgermeister für ihre Stadt zu wählen. Amtsinhaber Heiko Driesnack (CDU) tritt wieder an. Doch er hat zwei Herausforderer: Wolfgang Gut als Einzelkandidat und Anne Richter für die Initiative Lebendiges Königsbrück und die Freien Wähler. Die Möglichkeit zur Wahl haben 3.790 Bürger aus Königsbrück, Gräfenhain und Röhrsdorf. Sächsische.de sprach mit den Kandidaten.

„Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden vertiefen“

Heiko Driesnack (CDU) ist der amtierende Bürgermeister von Königsbrück, er tritt wieder an. Er ist 58 Jahre, verheiratet und hat vier Kinder.

Der Königsbrücker Bürgermeister Heiko Driesnack (CDU) tritt wieder zur Wahl an.
Der Königsbrücker Bürgermeister Heiko Driesnack (CDU) tritt wieder zur Wahl an. © Anne Hasselbach

Herr Driesnack, warum wollen Sie erneut Bürgermeister von Königsbrück werden?

Weil mir die Arbeit Spaß macht. Ich habe viele Projekte angeschoben, die ich gern weiter begleiten beziehungsweise beenden will. In meiner Funktion als Vorsitzender der Verwaltungsgemeinschaft und des Abwasserzweckverbandes möchte ich für Stabilität in der Region sorgen.

Wie schätzen Sie die Situation der Stadt ein?

Königsbrück gehört zum Speckgürtel von Dresden und hat eine sehr gute Infrastruktur. Dazu zählen Schulen, Kitas, ärztliche Versorgung, Wohnraum und der öffentliche Nahverkehr. Wir sind aber keine Gewerbe- oder Industriestadt, sodass nur wenig Gewerbesteuer fließt. Durch Zuzug von Einwohnern und den Neubau von Eigenheimen erhöhen sich aber die Einnahmen aus Grund- und Einkommenssteuer. In den letzten zehn Jahren haben wir 300 Einwohner dazugewonnen.

Was möchten Sie verändern?

Veränderung bedeutet für mich Weiterentwicklung. Ich denke da auch an gemeinsames Handeln mit den Umlandgemeinden, um Wohngebiete, gewerbliche Ansiedlungen und touristische Angebote zusammen zu entwickeln.

Wo liegt der Arbeitsschwerpunkt für Sie als Bürgermeister?

Meine Aufgabe ist es, Königsbrück sicher durch die gesellschaftlich wie auch wirtschaftlich unruhigen Zeiten zu steuern. Außerdem wünsche ich mir, dass mehr junge Leute im Stadtrat mitwirken. Wichtig ist auch, Personal für die Verwaltung aufzubauen. So wollen wir künftig selbst ausbilden.

Wie wollen Sie die Ortsteile in die Arbeit einbeziehen?

Das sind wir bereits auf einem guten Weg. Die Ortsteile stehen neben der Stadt gleichberechtigt, und ich schätze die gute Zusammenarbeit mit den Ortschaftsräten.

In welcher Form waren Sie bisher in der Gemeinde aktiv?

Ich bin gebürtiger Königsbrücker, war elf Jahre Stadtrat, und bin jetzt 14 Jahre Bürgermeister. In meiner Freizeit musiziere ich aktiv im Posaunenchor mit.

Wie wollen Sie die Vereine unterstützen?

Ich bin Verfechter eines aktiven Vereinslebens. Die Stadt unterstützt die Vereine mit moderaten Nutzungsgebühren für städtische Gebäude. Außerdem gibt sie Hilfe bei verwaltungstechnischen Aufgaben oder bei der Logistik für Feste. Kommen neue Bürger nach Königsbrück, mache ich sie immer auch auf die Vereine aufmerksam.

Was ist Ihrer Meinung nach das größte Investitionsvorhaben?

Einige der großen Investitionsvorhaben sind gerade am Laufen, wie das neue Feuerwehrgerätehaus, die Kläranlage oder die Erschließung des Wohngebietes am Heideweg. Meine Aufgabe ist es, Fördermittel zu erschließen, um eine neue Kindertagesstätte zu bauen.

„Königsbrück braucht ein Konzept für die Innenstadt“

Anne Richter tritt für die Initiative Lebendiges Königsbrück und die Freien Wähler an. Sie ist 36, verheiratet und hat ein Kind. Anne Richter ist Diplom-Sozialpädagogin.

Anne Richter ist seit 2014 Stadträtin. Jetzt tritt sie für die Initiative Lebendiges Königsbrück und die Freien Wähler zur Bürgermeisterwahl an.
Anne Richter ist seit 2014 Stadträtin. Jetzt tritt sie für die Initiative Lebendiges Königsbrück und die Freien Wähler zur Bürgermeisterwahl an. © privat

Frau Richter, warum wollen Sie Bürgermeisterin werden?

Ich habe mein gesamtes bisheriges Leben in Gräfenhain und Königsbrück verbracht. Ich freue mich, dass wieder mehr Menschen nach Königsbrück ziehen, und erlebe leider gleichzeitig, dass die Angebote an Kultur, Geschäften, Freizeit und Gastronomie immer weniger werden. Jetzt möchte ich die Gelegenheit nutzen, mein Heimatstädtchen aus dem Dornröschenschlaf aufzuwecken und zu beleben.

Wie schätzen Sie die gegenwärtige Situation der Stadt ein?

Auf der Kippe: Das heißt einerseits erleben wir Zuzug durch die neuen Baugrundstücke am Stadtrand. Andererseits stehen immer mehr Geschäftsräume und Häuser im Zentrum leer. Und Königsbrück schöpft sein Potenzial nicht aus.

Was möchten Sie verändern?

Ich möchte alle Königsbrücker wieder mehr zusammenbringen und unsere Stadt beleben. Meine Priorität ist dabei, die Grundausstattung zu gewährleisten, weswegen der Neubau eines Kindergartens ganz oben auf meiner Agenda steht. Die zweite große Aufgabe sehe ich in der Entwicklung und Umsetzung eines Innenstadtkonzeptes.

Wo sehen Sie den Schwerpunkt Ihrer Tätigkeit als Bürgermeisterin?

Den Schwerpunkt meiner Tätigkeit als zukünftige Bürgermeisterin sehe ich in der Arbeit vor Ort. Das heißt, ich werde die Königsbrücker frühzeitig einbeziehen, in der Stadt präsent sein und Projekte wie das Innenstadtkonzept gemeinsam umsetzen.

Wie wollen Sie die Ortsteile in die Arbeit einbeziehen?

Ich möchte regelmäßig an den Sitzungen der Ortschaftsräte teilnehmen, wenigstens zweimal jährlich. Darüber hinaus sehe ich es als notwendig an, dass die Ortsvorsteher beider Ortsteile zu allen Stadtratssitzungen eingeladen werden, auch wenn sie nicht zum Stadtrat gewählt wurden.