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Einige Fragen sind noch nicht beantwortet

In der Fußball-Landesliga ist vor der letzten Runde der Titel noch nicht vergeben. Über die Zahl der Absteiger entscheiden andere Ligen. Der SV Einheit Kamenz kann noch aufs Podest klettern.

Von Jürgen Schwarz
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André Kohlschütter (links) hat lange Erfahrungen als Trainer. Hier betreut er den SV Großpostwitz/Kirschau im März 2011 beim Bezirksligaspiel in Lommatzsch.
André Kohlschütter (links) hat lange Erfahrungen als Trainer. Hier betreut er den SV Großpostwitz/Kirschau im März 2011 beim Bezirksligaspiel in Lommatzsch. © Archiv: Kerstin Pravemann

Kamenz. Die Fußball-Landesliga pausiert über Pfingsten. Am 11. Juni geht dann der 19. und letzte Spieltag der verkürzten Saison 2021/22 über die Bühne. „Die Spannung ist unglaublich. Der Titel ist noch nicht vergeben, mehrere Mannschaften können noch Dritter der Endabrechnung werden und die Abstiegsfrage klärt sich erst nach dem Ende der Oberliga-Saison endgültig“, sagt Volkmar Beier, Vorsitzender des Spielausschusses des Sächsischen Fußball-Verbandes (SFV). Doch was genau kann eigentlich alles passieren?

Fakt ist, der SC Freital steht als Aufsteiger in die NOFV-Oberliga fest, weil der Tabellenzweite Großenhainer FV keine Zulassung für die 5. Liga beantragt hat. Wer Sachsenmeister wird, ist dagegen offen. Freital führt vor dem Heimspiel gegen den VfL Pirna-Copitz, der den Klassenerhalt sicher hat, mit einem Zähler Vorsprung. Großenhain erwartet Neusalza-Spremberg und ist auf einen Patzer des Spitzenreiters angewiesen. Die Gäste stehen als Absteiger fest.

Den bronzenen Podestplatz haben mehrere Vereine noch im Visier, auch der SV Einheit Kamenz als Tabellensechster (33 Punkte). Die Lessingstädter, die beim FC Blau-Weiß Leipzig (34 Zähler) antreten, sind allerdings auf Schützenhilfe angewiesen. Mit einem Sieg würde die Mannschaft von Cheftrainer André Kohlschütter die gastgebenden Messestädter überflügeln. Zugleich dürfen aber Laubegast und der Radebeuler BC (jeweils 34 Punkte), aktuell Dritter und Vierter der Sachsenliga, ihre letzten Partien nicht gewinnen.

In der kommenden Saison geht die 6. Liga mit 18 statt 20 Teams ins Rennen, dementsprechend üppig fällt die Zahl der Absteiger aus. Mindestens fünf Vereine müssen in die Landesklasse weichen. Kickers Markkleeberg, der FSV Neusalza-Spremberg und der SV Germania Mittweida können sich nicht mehr retten. Eintracht Niesky und Motor Wilsdruff stehen auf den Plätzen 16 und 17 und dürfen noch hoffen.

Bemerkenswert ist die Tatsache, dass die genaue Zahl der Absteiger auch nach dem letzten Landesliga-Spieltag nicht feststehen wird, weil diese von höheren Ligen beeinflusst wird. Das geht bereits in der Regionalliga Nordost los, wo der BFC Dynamo in der Aufstiegsrelegation zur 3. Liga auf Oldenburg trifft. Nach der 0:2-Heimniederlage hilft den Hauptstädtern im Rückspiel nur noch ein Fußball-Wunder.

Steigt der BFC nicht auf, muss mit Eilenburg ein weiterer sächsischer Verein nach dem VfB Auerbach die Regionalliga Nordost verlassen. Die Eingliederung der Eilenburger in die NOFV-Oberliga würde dann in der Süd-Staffel für eine neue Konstellation sorgen. Jeder sächsische Verein, der aus der Oberliga absteigt, erhöht die Zahl der Landesliga-Absteiger.

Aktuell steht kein sächsisches Team auf einem direkten Abstiegsplatz. Gefährdet sind aber der FC International Leipzig und der FC Grimma, denen noch der direkte Abstieg oder die Abstiegsrelegation gegen den Vertreter der Oberliga Nord droht. Erwischt es dann den sächsischen Fünftligisten, müssen sechs Vereine die Landesliga verlassen. Im ungünstigsten Fall, also bei einem Oberliga-Abstieg der Leipziger und Grimmaer, wären es sieben Sachsenliga-Absteiger. Daher ist in der Landesliga derzeit selbst der Tabellen-13. Motor Marienberg noch nicht im sicheren Hafen. Genaueres wissen die abstiegsbedrohten Landesligisten aber erst in zwei Wochen, denn die Oberliga spielt bis zum 18. Juni.