Sport
Merken

Kamenz verpasst Heimsieg im Nachholspiel

Einheit kommt gegen Laubegast trotz guter Chancen nicht über ein torloses Remis hinaus. Dennoch freut den Trainer die Verkürzung der Landesliga-Saison.

Von Jürgen Schwarz
 0 Min.
Teilen
Folgen
Auch der schnelle Kamenzer Alexander Schidun (vorn) konnte im Heimspiel gegen Laubegast seine Gegenspieler nicht entscheidend abhängen.
Auch der schnelle Kamenzer Alexander Schidun (vorn) konnte im Heimspiel gegen Laubegast seine Gegenspieler nicht entscheidend abhängen. © Archivfoto: Kerstin Pravemann

Kamenz. Fünf Nachholspiele standen in der Fußball-Landesliga über Ostern an. Im Spitzenspiel trafen der bisherige Tabellenführer Großenhainer FV und der ungeschlagene Titelfavorit SC Freital aufeinander (1:2). Der SV Einheit Kamenz kam gegen den FV Dresden 06 Laubegast zu Hause nicht über ein torloses Unentschieden hinaus.

„Nach einer Viertelstunde waren wir richtig gut im Spiel, verzeichneten viel Ballbesitz und ließen Laubegast vor der Pause im Offensivbereich nicht zur Entfaltung kommen“, resümierte André Kohlschütter. „Im letzten Drittel haben wir aber nicht immer die richtige Lösung gefunden, zudem zwei klare Chancen nach Standards nicht genutzt“, ergänzte der Kamenzer Trainer. Nach dem Wechsel waren die Lessingstädter weiter spielbestimmend, „aber wir mussten aufpassen, da die Dresdner im Umkehrspiel sehr stark sind“, so Kohlschütter. „Wir haben aber alles gut wegverteidigt, spielerisch eine klare Steigerung gegenüber den letzten Partien erkennen lassen.“

Einziges Manko der Gastgeber war die ungenügende Chancenverwertung. So verpasste der brasilianische Torjäger Miguel Pereira Rodrigues zwei „Riesen“, traf in der Schlussphase nur die Torumrahmung. „Das eine Tor waren wir besser, aber wir haben es nicht gemacht. Das müssen wir uns ankreiden. Vor dem Spiel wären wir mit einem Remis zufrieden gewesen, aber nach diesem Spiel sind wir es nicht“, so Kohlschütter.

Kamenz' Trainer hadert mit kleinem Kader

Personell ist die Situation bei Einheit weiter kritisch. „Der Kader ist zu klein, die Zahl der Ausfälle zu groß“, sagt der Trainer, der den 41 Jahre alten Thomas Pannach aufbot. „Wir basteln Woche für Woche an einer neuen Startelf, weil Spieler ausfallen.“ Die Verkürzung der Saison begrüßt Kohlschütter: „Ich war kein Freund der Idee, einen Teil der Meister- und Abstiegsrunde zu spielen und die Paarungen dafür auszulosen. Sportlich hat so etwas kaum einen Wert, lediglich die Kosten der Vereine steigen an. Daher bin ich froh, dass nach einer einfachen Runde abgerechnet wird.“

Auch die geplante Reduzierung der 6. Liga von 20 auf 18 Teams findet Kohlschütter richtig, auch wenn er sagt: „Durch die vorausgegangene Aufstockung der Liga sind wir jetzt in der Situation, dass sechs, sieben Mannschaften in einer Saison absteigen müssen. Vom Gefühl her geht die halbe Liga runter und das kann nicht Sinn der Sache in einer Fußball-Amateur-Liga sein.“ Für die Kamenzer stehen noch sechs Punktspiele an, davon vier auswärts. Am Sonntag gastiert Einheit bei der SG Handwerk Rabenstein (10.).

„Wir stehen bei 24 Zählern, haben uns die 30 Punkte plus x auf die Fahne geschrieben. Das heißt, wir wollen schnellstmöglich den Klassenerhalt sichern“, so Kohlschütter zur Zielstellung. „Ein Platz unter den ersten Fünf der Endabrechnung wäre mit unserer Vorgeschichte im Sommer 2021 hervorragend. Mal schauen, ob wir das noch schaffen, aber oberste Priorität hat der Ligaverbleib.“ Die Zahl der Absteiger (mindestens fünf) erhöht sich mit jedem sächsischen Verein, der aus der Oberliga absteigt. Der FC Grimma und International Leipzig schweben aktuell in Abstiegsgefahr.

Im Kampf um den Sachsenmeistertitel haben die Freitaler, die als einiger Landesliga-Verein eine Zulassung für die Oberliga 2022/23 beantragt haben, mit dem Sieg in Großenhain einen großen Schritt vollzogen. Der Ex-Bischofswerdaer Robin Fluß per Foulelfmeter (48.) und Philip Weidauer (50.) erzielten die Tore für den Sportclub. Auch für den Anschlusstreffer zeichnete mit Stephan Ruß ein Freitaler verantwortlich (90.+1/Eigentor.).