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Sachsenliga-Spitzenreiter gastiert in Kamenz

Der SV Einheit erwartet den SC Freital, der ungeschlagen ist und nur zwei Gegentreffer kassiert hat.

Von Jürgen Schwarz
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Beim Testspiel im Juli 2017 spielte Eric Ranninger (rechts) noch für Einheit Kamenz. Hier im Zweikampf mit dem damaligen Großenhainer Kapitän Sylvio Schwitzky. Inzwischen läuft Ranninger für Freital auf.
Beim Testspiel im Juli 2017 spielte Eric Ranninger (rechts) noch für Einheit Kamenz. Hier im Zweikampf mit dem damaligen Großenhainer Kapitän Sylvio Schwitzky. Inzwischen läuft Ranninger für Freital auf. © Archiv: Kerstin Pravemann

Kamenz. Am Montag kam die Bestätigung des Sächsischen Fußball-Verbandes (SFV). Bis auf den SC Freital hat kein Landesliga-Verein eine Zulassung für die NOFV-Oberliga 2022/23 beantragt. Einzige Hürde für den Sportclub: Sportlich muss die Mannschaft von Trainer Knut Michael einen der ersten drei Plätze belegen, um sich das Aufstiegsrecht zu erspielen. Angesichts von 34 Punkten aus 14 Spielen scheint das Unterfangen keine hohe Hürde darzustellen, zumal der Tabellenvierte SSV Markranstädt bereits fünf Zähler Rückstand und eine Partie mehr absolviert hat.

Vor einer Woche war der Spitzenreiter nicht im Einsatz, weil die Kickers aus Markkleeberg nicht angereist waren. Am Samstag gastieren die Freitaler in Kamenz. Bereits um 14 Uhr wird Schiedsrichter Niklas Trybusch aus Eilenburg die Begegnung freigeben. Der 21 Jahre alte Lehramtsstudent für die Fächer Deutsch sowie Recht und Wirtschaft für Gymnasium an der Friedrich-Schiller-Universität Jena ist seit 2016 Schiedsrichter.

Die Kamenzer, aktuell Tabellensechster, sehen sich gut vorbereitet auf das Duell mit dem Titelanwärter. „Es war spielerisch, kämpferisch und von der Art her, sich einzubringen, eine richtig gute Vorstellung meiner Spieler“, hatte Trainer Andre Kohlschütter nach dem 4:2-Sieg in Markranstädt lobende Worte gefunden. Einheit sollte in der Lage sein, dem zukünftigen Oberligisten eine Partie auf Augenhöhe zu liefern. Dabei sollte nicht die Angriffswucht des Spitzenreiters das größte Hindernis darstellen, sondern die Defensivstärke des Sportclubs. Erst zwei Gegentore musste der junge Keeper Christopher Hauswald, der vor der Saison aus der Landesklasse vom BSC Freiberg gekommen war, hinnehmen.

Auf die Frage, ob er als Spieler oder Trainer schon einmal erlebt hätte, dass eine Mannschaft nach 14 Partien nur zwei Gegentore kassiert hat, antwortet SCF-Coach Michael: „Nein, das ist ein unglaublicher Wert und ein Verdienst der ganzen Mannschaft. Diese Defensivstärke ist die Grundlage unseres Erfolgs.“ Die Offensivqualität seiner Schützlinge sieht er Trainer aber kritisch, „denn ich habe es auch noch nicht erlebt, dass eine Mannschaft die Tabelle souverän anführt, obwohl sie in 14 Partien nur 23 Tore erzielen konnte“.

Freital wartet mit einigen Ex-Kamenzern auf

Im Kader der Freitaler stehen einige Ex-Kamenzer wie zum Beispiel Eric Ranninger. Der 29-Jährige spielte von 2013 bis 2018 für Einheit. „Spieler wie Rico Tänzer, Kurt Herzig oder Philipp Schmidt waren ebenso wie ich jahrelang Teil der Einheit-Familie. Ich habe unzählige schöne Erinnerungen an diese Zeit und viele Erfolge, wie zum Beispiel den Oberliga-Aufstieg, dort gefeiert. Ich freue mich auf die vielen bekannten Gesichter im Stadion der Jugend.“

Ranninger erwartet ein gutklassiges Duell. „Vielleicht fehlt dem Kamenzer Kader etwas Qualität in der Breite, aber in Bestbesetzung sind sie ein absolutes Top-Team der Liga. In Markranstädt musst du erst einmal gewinnen.“ An der Zielstellung lässt „Ranne“ dennoch keine Zweifel: „Wir wollen als Sachsenmeister aufsteigen und das geht nur mit Siegen, also auch nur über einen Dreier in der Lessingstadt.“

Für Kamenz stehen noch vier Partien bis zur Endabrechnung an. Nach dem Duell mit Freital spielen die Kamenzer noch bei Motor Wilsdruff (20.) sowie bei Blau-Weiß Leipzig (7.) und empfangen am 28. Mai die SG Taucha (8.) zum letzten Heimspiel der Saison. Der Rückstand auf Rang drei (Laubegast) beträgt vier Zähler. Unrealistisch ist ein Podestplatz für die Lessingstädter nicht, vorausgesetzt, Einheit geht gegen den Tabellenführer nicht leer aus.