Großnaundorf. Das Freibad in Großnaundorf öffnet ab Sonntag dieser Woche wieder für die Badegäste. Doch etwas Entscheidendes wird in diesem Jahr anders sein, als in den vielen Jahren zuvor: Es gibt einen Wechel des Betreibers. Das ist nicht mehr die Kommune, sondern ein Verein – der Freibadverein Großnaundorf. An diesem Mittwoch unterzeichnete der Verein einen entsprechenden Vertrag mit der Gemeinde.
Vor einem Jahr waren das alles noch Pläne. Inzwischen haben sich 45 Freibad-Enthusiasten zusammengefunden, um die Anlage ehrenamtlich zu betreiben, sagt Vereinsvorstand Jens Klotsche. Damit sei der Verein ganz gut für die große Aufgabe aufgestellt.
Der Hintergrund: Die kleine Gemeinde sah sich nicht mehr in der Lage, die Badkosten zu stemmen. Großnaundorf habe kaum Einnahmen über die Gewerbesteuer. Und Abgaben an den Kreis oder an die Stadt Pulsnitz im Rahmen der Verwaltungsgemeinschaft steigen.
Am Sonntag ist Anbaden
Freiwillige Aufgaben zu erfüllen, sei kaum noch möglich. Ziel sei es trotzdem, das Bad zu erhalten, hieß es im Vorjahr. Jetzt geschieht das mit einem Bad-Verein.
Es sei natürlich eine Herausforderung, so Jens Klotsche. Die Mitgliedsbeiträge, Spenden, Eintrittsgelder sowie die Unterstützung von Sponsoren sollen die nötigen Gelder einspielen. Dass es funktionieren kann, zeigt das Beispiel Hauswalde. Dort betreibt ein Verein seit einigen Jahren erfolgreich das Buschmühlenbad.
Vor allem sei viel ehrenamtliche Arbeit nötig, weiß Jens Klotsche. Das bewiesen die Mitglieder bereits an den zurückliegenden beiden Wochenenden. Bei Arbeitseinsätzen brachten sie die Anlage für die Saison auf Vordermann.
Am Sonntag ist das Anbaden angesagt – die Mitglieder des Vorstandes haben das Privileg, den ersten Sprung der Saison ins Wasser zu absolvieren. Am Eintrittspreis ändert sich in diesem Jahr nichts: So zahlen Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre 1,50 Euro und Erwachsene 3 Euro.