Pulsnitz. Wehmut und auch Empörung schwang schon immer mit, seit bekannt war, dass die Stadt Pulsnitz die Kante abreißen will. Jetzt geht es damit lost. An der einstigen Sportstätte im Zentrum der Stadt hat der Abriss begonnen. Ein Bagger steht an der Kante, Schutthaufen liegen neben dem Anbau. Es geht alles ziemlich schnell.
Der Pulsnitzer Bauamtsleiter Kay Kühne bestätigt den Beginn der Arbeiten. "Ja, die Baufirma hat im Januar losgelegt", sagt er auf Anfrage von Sächische.de. Dabei gibt es im Moment zwei Abrissphasen. Zuerst verschwand das alte Einfamilienhaus neben der Sportstätte, das die Stadt vor einem Jahr gekauft hatte. "Wir brauchen die Fläche für den eigentlichen Abriss der Kante", erklärt Kay Kühne. Auf dem dann freigewordenen Platz sollen Container und Baugeräte stehen.
Realisiert werden die Arbeiten von der Firma Frauenrath aus Großröhrsdorf. Der Abriss und die Herrichtung der Fläche kosten reichlich 386.000 Euro. Knapp 67 Prozent davon sind Fördermittel.
Asbestziegel werden per Hand abgenommen
In der Kante selbst haben die Arbeiten auch begonnen. Äußerlich zwar nicht sichtbar, aber im Inneren wird gewerkelt. Das Gebäude muss vor dem eigentlichen Abriss grundlegend entkernt werden, Parkett und Verkleidungen verschwinden. Am Mittwoch ging es dann mit ersten vorbereitenden Maßnahmen an der Außenhülle los. Es werden zuerst die Asbestschindeln von den Umrandungen und dem Dach selbst abgenommen.
"Keine leichte Sache, weil ja jetzt auch Schnee auf den Ziegeln liegt", so der Bauamtsleiter. Und die Arbeiten müssen aufgrund des Asbestbelastung mit der Hand erledigt werden. Schweres Gerät geht da nicht. Das alles soll bis Ende der nächsten Woche abgeschlossen sein.
"Am 8. Februar rückt der große Bagger an. Dann beginnt der eigentliche Abriss des Hauptgebäudes", erklärt Kay Kühne. Läuft dann alles nach Plan, könnten die Arbeiten insgesamt Ende Mai dieses Jahres abgeschlossen sein. Bei all den Baumaßnahmen müsse man natürlich auch immer aufpassen, dass man nicht mit der Brückenbaustelle kollidiere.
Parkhaus oder Parkplatz?
Noch ist nicht endgültig geklärt, was nach dem Abriss der Kante mit der Fläche passiert. "Fakt ist, dass dort öffentliches Parken möglich sein soll", erklärt der Bauamtsleiter. Offen ist allerdings, in welcher Form. Schon vor längerer Zeit hatte die Stadt deshalb eine Studie in Auftrag gegeben mit dem Ziel herauszufinden, ob ein Parkhaus möglich ist und wie hoch eventuelle Kosten sein werden. Es war herausgekommen, dass das Parkhaus mit allen erforderlichen Schutzmaßnahmen sehr teuer werden würde. Alternativ gibt es die Möglichkeit, einen Parkplatz zu schaffen.
Es wird also auch in Zukunft im Stadtrat zu diskutieren sein, wie es weitergeht - spätestens dann, wenn der Abriss Geschichte ist.
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