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Kamenz: Grüne fordern Tempo bei S-Bahn

Die Westlausitz soll eine bessere Anbindung bekommen. Sachsens Grüne wollen das beschleunigen - und machen sich auch für ein anderes Projekt stark.

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Sachsen Grüne fordern, dass die geplante S-Bahn von Dresden nach Kamenz schneller realisiert wird.
Sachsen Grüne fordern, dass die geplante S-Bahn von Dresden nach Kamenz schneller realisiert wird. © SZ Archiv: Matthias Schumann

Dresden/Kamenz. Rund 3.100 Fahrgäste hat die Lausitzer Seenlandbahn dieses Jahr an den Sommerferienwochenenden zwischen Dresden, Kamenz und Senftenberg befördert. Damit fuhren auf den Streckenabschnitten von Kamenz nach Hosena und Senftenberg,  die seit mehr als 20 Jahren nicht mehr planmäßig bedient werden, vorübergehend wieder Personenzüge. Doch ob es im nächsten Jahr eine Neuauflage der Seenlandbahn geben wird, ist unklar.

Für die sächsischen Grünen ist das angesichts des erfolgreichen Sommers gar keine Frage.  Der Test  habe das  Potenzial gezeigt, das diese Strecken haben, so Sachsens Grüne. Die Seenlandbahn soll wieder rollen, dafür wollen sie sich einsetzen. Doch das ist noch nicht alles. Die Grünen beschäftigten sich jetzt generell mit dem Nahverkehr in der Westlausitz.  

Im Zuge des Strukturwandels, für den viel Fördergeld in die Lausitz fließt, ist auch der Ausbau und die Elektrifizierung der Strecke Radeberg/Arnsdorf-Kamenz-Hosena vorgesehen. Eine Verbindungskurve bei Hosena soll es ermöglichen, Züge aus Süden künftig direkt nach Hoyerswerda zu führen. Der Verkehrsbund Oberelbe (VVO) will die Verbindung als Linie S 7 in das Dresdner S-Bahn-Netz integrieren. Mit einer Realisierung rechnet der VVO allerdings nicht vor 2030.

Provisorischer Halt für Kamenz Nord?

Norman Volger, Vorstandssprecher der Grünen in Sachsen, unterstützt die Ausbaupläne, fordert aber, dass das deutlich schneller passieren müsse. So hätten die Grünen ein Konzept für einen Interimsverkehr entwickelt. Zwischen Kamenz und Hosena könne ein Pendelverkehr mit einem Triebwagen eingerichtet werden, der in Hosena Anschluss nach Hoyerswerda bietet. 

„Um auch einen Anschluss nach Senftenberg zu schaffen, müsste der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg Züge der Regionalbahn 24 über Senftenberg hinaus bis Hosena verlängern“, so Christian Lindner von der bündnisgrünen Landesarbeitsgemeinschaft Mobilität und Verkehr. Ergänzend solle ein provisorischer Halt in Kamenz Nord für Berufspendler geprüft werden.

Außerdem spricht sich die Landesarbeitsgemeinschaft der Grünen dafür aus, die Seenlandbahn im Sommer 2021 weiterzuführen. Allerdings besteht das Problem zu kurzer Bahnsteige in Wiednitz und Bernsdorf. Deshalb konnte in diesem Sommer nur ein Triebwagen fahren. Damit war der Andrang teilweise nicht zu bewältigen. Die Grünen schlagen nun vor, es könnten zwei Triebwagen fahren, aber nur einer zum Ein- und Aussteigen genutzt werden.

Der VVO prüft derzeit seinerseits immer noch die Zukunft der Seenlandbahn.  Wenn eine Entscheidung gefallen und das Geld dafür da sei, dann werde man schauen, was sich verbessern lässt, heißt es. Dabei wolle man auch die Vorschläge der Grünen einbeziehen.  (SZ/ha)

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