Kamenz
Merken

Kamenzer Schülerfirma macht Schule in Berlin

An der 1. Oberschule gibt es ein Nähkabinett. Hier entstehen kreative Produkte, die sich herumgesprochen haben. Jetzt gab es einen Publikumspreis.

Teilen
Folgen
Am Stand der Kamenzer Schülerfirma ASE in Berlin war auch Thomas Bareiß, Parlamentarischer Staatssektretär beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Er hat sogar etwas gekauft, wird berichtet.
Am Stand der Kamenzer Schülerfirma ASE in Berlin war auch Thomas Bareiß, Parlamentarischer Staatssektretär beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Er hat sogar etwas gekauft, wird berichtet. © Katrin Schlegel

Kamenz.  ASE steht für „Arbeit–Spaß–Erfolg“, für die Anfangsbuchstaben der Gründer und in diesem Jahr für das „Beste Juniorunternehmen Sachsens“, welches von der 1. Oberschule Kamenz kommt. Die Idee zu einer Schülerfirma entstand bereits vor sieben Jahren. Seitdem haben sich in jedem Jahr neue junge Unternehmer zusammengefunden. So auch vor mehr als zwei Jahren drei Mädchen der heutigen 9. Klasse, die ihre eigene Schülerfirma gründeten: ASE. Diese Buchstaben stehen auch für Annalena, Sidonie und Evelyn, aber, wie gesagt – auch für Arbeit, Spaß und Erfolg. Letzteren organisieren die Mitglieder der Schülerfirma vor allem in ihrer Freizeit – beziehungsweise in einem Ganztagsangebot an der 1. Oberschule Kamenz. Mittlerweile „arbeiten“ schon mehr als ein Dutzend Mitstreiterinnen mit, vor allem Mädchen. Und allen mache es großen „Spaß“, „erfolgreich“ zu sein, wie es heißt.

Dieses Ziel erreichte die Schülerfirma bereits in diesem Jahr bei einem Wettbewerb für Jungunternehmer – mit Produkten wie Duftsäckchen, Badesalz und kreativen Näharbeiten. So belegten sie bereits im Mai den ersten Platz sachsenweit. Beim bundesweiten Wettbewerb in Berlin, der kürzlich stattfand, schaffte „Arbeit–Spaß–Erfolg“ zwar keinen vorderen Platz, jedoch wurde das Juniorunternehmen zum Publikumsliebling ernannt. Lehrerin Katrin Schlegel begleitet das Projekt im Ganztagsangebot. Es wird vom Schulförderverein und vom Landratsamt unterstützt. Wie sie sagte, habe die Jury des Wettbewerbes der Schülerfirma ASE großen Respekt bezeugt. „Auch Schüler anderer Juniorfirmen waren an unseren Produkten sehr interessiert.“

Der Wettbewerb, an welchem die Fünft- bis Achtklässler der 1. Oberschule Kamenz teilnahmen, wurde im Projekt „Junior-Programme“ veranstaltet, welches junge Gründer unterstützt. Der Wettstreit fand auf Landes-, Bundes- sowie Europaebene bereits zum wiederholten Mal statt. Für die jungen Mitarbeiterinnen von ASE bedeutete dies natürlich so manche Überstunden. Doch nicht nur die Herstellung im Nähkabinett, sondern auch die Organisation, wie zum Beispiel die Vermarktung oder die Koordinierung gehören zum Firmenalltag und somit zum Wettbewerb. So achtete die Jury besonders auf einen akribisch geführten Geschäftsbericht oder die Gestaltung des Messestandes vor Ort. Auch ein Interview mit den Jungunternehmern sowie die Unternehmenspräsentation in Berlin und die Geschäftsidee flossen in die Bewertung ein und ergaben so ein schlüssiges Gesamtbild.

Sieger war übrigens die Schülerfirma „meehr“ aus Schleswig-Holstein, die mit umweltschonenden Produkten bundesweit den ersten Platz erreichte und sich somit für den Europawettbewerb qualifizierte. Dieser fand in Lille in Frankreich statt. Ihn gewann die türkische Juniorfirma „Entella“. Sie entwickelte einen Filter, der zur Erfassung und Beseitigung von Abfällen im Meer beitragen soll.

Die Schülerfirma „Arbeit–Spaß–Erfolg“ fand zu Beginn der Ferien noch ein letztes Mal zusammen, um Wimpelketten für das kommende Forstfest zu nähen. Aber schon im nächsten Schuljahr soll es weitergehen, wenn sich die Mitglieder zusammengefunden haben, um die Produktion wieder aufzunehmen. Bis dahin sind jetzt aber noch ein paar Tage Urlaub angesagt.

Unser Autor Marvin Pögelt (14) ist Jugendredakteur der Lokalredaktion Kamenz.