Peking. Chinas Sportfunktionäre geraten zunehmend ins Visier der Antikorruptionskämpfer des Landes. Gegen Pan Zhichen, den Chef des chinesischen Volleyballprogramms, wurde eine Untersuchung wegen „ernster Verstößen gegen Disziplin und Gesetz“ eingeleitet. Das teilten die Behörden in Peking am Dienstag mit.
Damit ist Pan Zhichin bereits der zweite hochrangige Funktionär im Sportbereich, gegen den innerhalb weniger Wochen ermittelt wird. Erst Mitte Juli musste Chinas Vize-Sportminister Xiao Tian sein Amt wegen des Verdachts auf Korruption abgeben.
Die Ermittlungen kommen zu einer Zeit, in der die Sportwelt intensiv auf China blickt: Vergangenen Freitag wurden die Olympischen Winterspiele 2022 an Peking vergeben. Am 22. August startet zudem die Leichtathletik-Weltmeisterschaft in der chinesischen Hauptstadt. Chinas Präsident Xi Jinping hatte im November 2012 sein Amt mit dem Versprechen angetreten, den Filz mit allen Mittel zu bekämpfen. Seitdem wurden neben einfachen Beamten auch viele bekannte Politiker und Manager bestraft.
Wie staatliche Medien vergangene Woche berichteten, konnte das Land durch die Kampagne bislang 38,7 Milliarden Yuan (5,7 Milliarden Euro) an zuvor gezahlten Bestechungsgeldern beschlagnahmen. (dpa)