Radebeul
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Kampf für Trauben und Stachelbeeren

Die nächtliche Kälte zwingt auch das Weingut Schuh und Obstbauer Michael Görnitz zu besonderen Schritten.

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Viel Aufwand. Beim Obstbau Görnitz werden die Stachelbeeren mit Vlies abgedeckt.
Viel Aufwand. Beim Obstbau Görnitz werden die Stachelbeeren mit Vlies abgedeckt. © Görnitz

Sörnewitz/Coswig. Frostschutzfeuer gab es am Donnerstagmorgen auf dem unteren Teil der Steillage Meißner Klausenberg, informiert Katharina Pollmer vom Sörnewitzer Weingut Schuh.

Das habe sich erforderlich gemacht, weil die warmen Monate März und April die Knospen wieder einmal ungewöhnlich weit austreiben ließen. Minusgrade könnten nun nochmals zum Problem werden und einen Ausfall der Ernte des Jahrgangs 2019 zur Folge haben.

Etwa 100 kleine Feuerstellen, um 2 Uhr bei minus 1,2 Grad entzündet, sollen die Dunkelfelder-Rebstöcke des Weingutes in besonders frostgefährdeten Lagen schützen. Auch die Sörnewitzer Winzer befürchten sonst Dauerschäden.

Im April 2017 hatten sie bei ähnlicher Wetterlage gute Erfahrungen mit Frostschutzfeuern gemacht und so die Ernte der Dunkelfelder-Trauben sichern können. Katharina Pollmer: „Wir sind uns als nachhaltig wirtschaftende Winzer bewusst, dass die Holzfeuer nur in absoluten Ausnahmefällen und nach sorgfältigem Abwägen sinnvoll sind. Wir treffen die Entscheidung kurzfristig entsprechend der tatsächlichen Temperatur.“

Die Anwohner, um deren Verständnis gebeten wird, seien darüber informiert, mit einem Zettel im Briefkasten. Am Donnerstag waren ihr Bruder, Winzer Matthias Schuh, und ein Azubi im Einsatz gegen den Frost, am Freitag und Sonnabend wird sie selbst im Weinberg dabei sein.

Der Coswiger Obstbauer Michael Görnitz rechnet nach den jüngsten Wettervoraussagen damit, dass die Kälte sogar bis Dienstag anhalten könnte. In seinem Betrieb wurde Vlies über Erdbeer- und Stachelbeerkulturen gelegt. Eine Überdachung soll die Kirschen am Mühlenweg schützen, wo in der Nacht zu Donnerstag außerdem kleine Feuer entfacht wurden.

Alles in allem wieder ein großer personeller und materieller Aufwand, der sich vermutlich auch für die Kunden bemerkbar machen wird, befürchtet der Chef des Obstbaubetriebes. (SZ/IL)