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Kampfgetümmel auf dem Burgberg

Die Hobby-Slawen von Ferguna nutzen die historische Stätte als Trainingslager. Doch es wird nicht nur gekämpft.

Von Frank Korn
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Die Interessengemeinschaft Ferguna beschäftigt sich mit dem Alltag der Slawen um das Jahr 1000. Ende März sollen auf dem Zschaitzer Burgberg auch Kampfszenen nachgestellt werden.
Die Interessengemeinschaft Ferguna beschäftigt sich mit dem Alltag der Slawen um das Jahr 1000. Ende März sollen auf dem Zschaitzer Burgberg auch Kampfszenen nachgestellt werden. © Kai Rimpler/Heimwege-Fotografie

Zschaitz-Ottewig. Der Zschaitzer Burgberg wird Ende März in die Zeit um das Jahr 1000 zurückversetzt. Männer mit Schwertern, Äxten und Schilden werden dann Kampfszenen nachstellen. Diese Männer gehören zur Interessengemeinschaft „Ferguna“, die vom 29. bis 31. März ihr Trainingslager in Zschaitz abhält. „Wir wollen den Alltag der Slawen in der Zeit um das Jahr 1000 nachstellen. Vor allem geht es uns um die Region Erzgebirge, Vogtland und die damalige Mark Meißen“, sagt Sebastian Dehs, der bei „Ferguna“ für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.

Im „Bogatyr“ – ein slawischer Begriff für den Recken in russischen Sagen – wie die Ferguna-Mitstreiter das Trainingslager nennen, bereiten sie sich auf die auf die Saison in Museumsdörfern und auf Festen vor. „Wir bauen unser Zeltlager auf und wollen vor allem Kampfszenen proben, stellen Waldgefechte und Feldschlachten nach“, gibt Dehs einen Einblick ins Programm. Das sei auch wirklich als Trainingslager gedacht. Öffentliche Vorführungen wird es nicht geben. 

Aber natürlich werde man auch niemanden wegschicken, der sich das Geschehen anschauen will, so Sebastian Dehs. Ferguna beschränkt sich allerdings nicht nur auf Kampfszenen. „Wir arbeiten eng mit Fachleuten in Museumsdörfern zusammen“, sagt Dehs. So waren er und seine Mitstreiter schon mehrfach im Slawendorf Brandenburg zu Gast.

Etwa 50 Akteure, die meisten aus der Region Chemnitz und Erzgebirge, aber auch aus Polen und Berlin werden beim Trainingslager in Zschaitz dabei sein. Die meisten haben sich bei historischen Treffen oder Museumsveranstaltungen kennengelernt. Ein Teil der Ferguna-Mitstreiter trifft sich jede Woche zum Fechttraining.

Ihre Ausrüstung stellen die Akteure zum Großteil selbst her. Kleidung, Rüstung und Gegenstände des Alltags werden mit viel Liebe zum Detail selbst gefertigt. Anders verhält es sich mit den Schwertern, die meist gekauft werden.

Dass Ferguna sein Trainingslager auf dem Burgberg in Zschaitz organisiert, hat auch logistische Gründe. Einerseits biete das Gelände den nötigen Platz, andererseits sei es von der Autobahn aus gut erreichbar. „Dass der Burgberg als geschichtsträchtiger Ort bekannt ist, ist natürlich umso schöner“, so Dehs.

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