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Meister-Macher tritt aus dem Hintergrund

Als erst dritter Trainer hat sich Kanu-Coach Jens Kühn ins Goldene Buch des Sports im Freistaat eingetragen. Das freut vor allem seine Schützlinge.

Von Alexander Hiller
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Steht nicht gern, aber berechtigt auf der Bühne: Jens Kühn (l.).
Steht nicht gern, aber berechtigt auf der Bühne: Jens Kühn (l.). © kairospress

Seine Schützlinge stehen oft im Rampenlicht – und genießen diese Momente auch zunehmend. Tom Liebscher ist Olympiasieger, amtierender Doppel-Weltmeister, Steffi Kriegerstein Olympia-Zweite. Trainer Jens Kühn drückt dann auch gern eine Träne aus dem Augenwinkel, wenn seine Vorzeigekanuten mal wieder mit internationalen Medaillen geehrt werden.

Der 60-Jährige hält sich dann meist unbemerkt im Hintergrund. Für solche Situationen ist er nicht gemacht. Dafür ist Kühn viel zu bescheiden. Doch für eine ganz besondere Auszeichnung musste der Landesstützpunkt-Trainer nun doch nach vorn. Der Landessportbund (LSB) Sachsen hat den grau melierten Ex-Paddler dazu auserkoren, sich ins „Goldene Buch des Sports“ im Freistaat einzutragen. Kühn ist erst der dritte Trainer, dem diese Ehre überhaupt zuteil wird – und der erste aus einer Sommersportart. Seine beiden Vorgänger Frank Erlbeck (Nordische Kombination) und Gerd Leopold (Bob) sind Olympiasieger-Macher aus dem Wintersport. Schon das verdeutlicht, in welch illustrem Kreis sich Jens Kühn nun bewegt.

Und das völlig zu Recht – wie seine Musterschüler meinen. „Unser Trainer steht leider nicht häufig im Mittelpunkt. Für unsere Entwicklung war und ist er aber enorm wichtig. Wir haben viel Glück mit ihm, er opfert bei Wind und Wetter Zeit für uns“, sagte Steffi Kriegerstein über ihren Heimtrainer. Inzwischen hat Kühn schon noch die eine oder andere öffentliche Anerkennung für seine Leistungen erhalten. Im Vorjahr wurde er bei der städtischen Sportlerwahl zum Trainer des Jahres 2017 gewählt. „Als Trainer nimmt er keine Rücksicht auf das, was mal in der letzten Saison gewesen ist“, schildert Tom Liebscher die fordernde Art seines Trainers.

Der frühere Junioren-Weltmeister versteht es aber vorzüglich, zwischen fordern und fördern abzuwägen. Tom Liebscher etwa bereitet er nun auf die zwölfte gemeinsame Saison vor. Dabei lässt Kühn dem 26-Jährigen bei vielen Entscheidungen freie Hand.