Radebeul
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Karl-May-Fest lockt Tausende in den Lößnitzgrund

Die Hitze schreckt die Cowboy- und Indianerfans nicht ab, in Scharen nach Radebeul zu pilgern. Ein Höhepunkt sind die White Mountain Apachen aus Arizona. 

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Aus Radebeul, Berlin und sogar England kommen diese Karl-May-Fans, die seit mittlerweile fünf Jahren im Kostüm zu den Festtagen erscheinen.
Aus Radebeul, Berlin und sogar England kommen diese Karl-May-Fans, die seit mittlerweile fünf Jahren im Kostüm zu den Festtagen erscheinen. © Marcel Lange

Radebeul. Die vier Apachen erzählen gerade, wie ihre Vorfahren es geschafft haben, die Spanier zu vertreiben und ihr Land bis heute zu behalten, da sind in der Ferne Schüsse zu hören. Sie kommen von den Outlaws, den Gesetzlosen am Bahndamm, die gerade den Santa-Fe-Express überfallen, an allen anderen 362 Tagen des Jahres bekannt als Lößnitzdackel.

Feuerwaffen hatten die Indianer damals nicht, dafür ihre Stimmen. Für die Hunderten Besucher, die sich am Sonnabendnachmittag an der "Kleinen Feder" versammelten, um die Nachfahren bekannter Apachen-Häuptlinge zu sehen, demonstrierten sie die beeindruckenden Schreie, mit denen sie einst die Spanier in die Flucht schlugen. 

 Die Moderatorin musste den Kindern in der ersten Reihe mehrmals versichern: "Die spielen nur" - so grimmig schauten die Indianer ins Publikum, nur um sich dann als ziemlich liebenswerte ältere Herren zu erweisen, die mit den Kindern zum Abschluss sogar einen gemeinsamen Tanz aufführten.

Die Indianer sind los im Lößnitzgrund. Und sie verstehen sich, anders als im historischen Vorbild, ausgezeichnet mit den vielen Cowboys und -girls, die ihren Weg kreuzen. Wenn Südstaatenschönheiten im Reifrock auf kleine Kinder im Indianerkostüm treffen und schwer bewaffnete Cowboys auf Apachenhäuptling Winnetou, dann finden die Radebeuler Karl-May-Festtage statt. In diesem Jahr noch bis zum 2. Juni. (SZ/dob)

Mehr Berichte zum Karl-May-Fest finden Sie auf Sächsische.de und am Montag in der Sächsischen Zeitung.