Von Sylvia Jentzsch
Ostrau. Wer bauen will, braucht nicht nur Geld, sondern auch einen Bauplatz. Die Gemeinden Ostrau, Großweitzschen und Zschaitz-Ottewig wollen den Bauwilligen entgegenkommen, sie bei dem Wunsch, ein Eigenheim zu errichten, nach ihren Möglichkeiten unterstützen.
„Wichtig ist, dass wir Interessierten einen Katalog vorlegen können, wo es überall Bauplätze in der Gemeinde gibt. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Bauland der Kommune oder Privateigentümern gehört“, sagte Bürgermeister Dirk Schilling (CDU). Deshalb hat die Gemeinde Grundstückseigentümer gesucht, die Bauland haben und dieses verkaufen wollen (DA berichtete). „Wir haben immer wieder Nachfragen nach Bauplätzen. Interessiert sind nicht nur Leute aus der Region, sondern auch sogenannte Rückkehrer. Das sind ehemalige Ostrauer, die aus beruflichen oder familiären Gründen in andere Bundesländer gegangen sind und nun wieder in die Heimat zurückwollen“, sagte der Bürgermeister. Er will darauf vorbereitet sein, falls die Nachfrage nach Bauplätzen für Eigenheime steigt. Es gehe auch darum, eine Übersicht zu haben, wo es Land gibt, für das schon Baurecht besteht und wo es noch geschaffen werden muss. Relativ einfach ist das bei ausgewiesenen Eigenheimstandorten. Der der Gemeinde liegt oberhalb des Gewerbegebietes in Ostrau. Die Grundstücke befinden sich auf der noch nicht bebauten Seite des Eichenweges. Dort ist noch eine ganze Zeile frei.
„Die künftigen Eigenheimbauer haben teilweise klare Vorstellungen. In manchen Fällen muss noch Baurecht geschaffen werden. Dabei unterstützen wir die Interessierten“, so Dirk Schilling. So gibt es Grundstücke im sogenannten Innenbereich, für die eine Ergänzungssatzung aufgestellt werden muss, um das Baurecht zu erlangen. Etwas schwieriger ist es, wenn das Grundstück im Außenbereich liegt. Dann sind die bürokratischen Hürden, die zu nehmen sind, größer. Die Kosten für die Erstellung der Satzungen müssen die Bauwilligen übernehmen. Die Verwaltung erledigt die formellen Dinge.
„Ostrau hat eine gute Infrastruktur zu bieten. Hier gibt es Arbeitsplätze, eine Grundschule, Kindergarten- und Krippenplätze sowie einige Möglichkeiten zur Erholung“, so Dirk Schilling. Außerdem liege Ostrau verkehrsgünstig in der Nähe der Autobahnauffahrten nach Leipzig und Dresden. In der nahe gelegenen Großen Kreisstadt Döbeln wird auch einiges an Kultur und Einkaufsmöglichkeiten geboten.
Einige Grundstücke von Privateigentümern sowie die Gemeinde stehen auf der Internetseite der Gemeinde.
Solch eine Übersicht hatte auch Großweitzschen in Arbeit, um bei Bauwilligen das Interesse zu wecken, sich in der Gemeinde anzusiedeln. Von den Gemeinderäten gab es für den Katalog grünes Licht. Doch ein Außenstehender fand es nicht korrekt, dass die Gemeinde als Makler auftrete. „Das wollte sie auch nicht. Es ging nur darum, das Interesse für eine Ansiedlung zu wecken. Und da ist eine Übersicht über Baugrundstücke schon hilfreich“, sagte Bürgermeister Ulrich Fleischer (parteilos). Er bestätigte, dass die Nachfrage nach Bauland stetig steige. Zurzeit kann die Gemeinde Interessierten nichts anbieten. Deshalb stand zur Ratssitzung die Aufstellung einer Ergänzungssatzung für das gemeindeeigene Grundstück „Am Kirschberg“ in Westewitz auf dem Plan. Je nach Größe können auf diesem Areal vier bis fünf Eigenheime entstehen.
Im vergangenen Jahr ging für die Gemeinde Zschaitz-Ottewig ein langer, bürokratischer Weg zu Ende. Sie konnte Wohnbaugebiete in Lüttewitz an der Ottewiger Straße und Zunschwitz ausweisen. Die drei Bauplätze, die in Lüttewitz entstanden, sind bereits vergeben. Zwei Häuser stehen schon. Ein drittes wird noch gebaut. In Zunschwitz ist Platz für vier Häuser. „Hier befinden wir uns noch in der Akquise“, sagte Bürgermeister Immo Barkawitz (parteilos). Es habe schon Gespräche mit Interessenten gegeben. Einen Vertragsabschluss gibt es noch nicht. Es würden auch immer wieder Leute kommen, die Vorschläge zu möglichen Baugrundstücken wünschen. „Wir wissen, wo es private Baugrundstücke gibt und geben dann entsprechende Hinweise. In unserer kleinen Gemeinde hat man da den Überblick“, so Barkawitz.