Leisniger Spendengeld ist im Ahrtal angekommen

Leisnig. Wer vor einem Jahr nicht seine Siebensachen packen und selbst mit Schlammschippen konnte, um den Menschen im Hochwassergebiet der Ahr zu helfen, der hat oftmals Geld gespendet. Auch einige Leisniger sind dem damaligen Aufruf der Kommune gefolgt.
Mittlerweile sind zwölf Monate vergangen und die Leisniger wollten wissen, ob ihr Geld nun endlich bei denjenigen angekommen ist, die es für den Wiederaufbau brauchen. Immerhin ist es den Leisnigern nach dem Muldehochwasser 2002 und 2013 nicht viel anders gegangen.
Helfer kehren nicht mit leeren Händen zurück
Bürgermeister Tobias Goth (CDU) kann berichten, dass Vollzugsbediensteter Mirko Radetzki vor ein paar Tagen selbst noch einmal im Ahrtal gewesen ist und das Spendengeld der Leisniger übergeben hat.
Radetzki ist nicht nur in seinem Heimatort, sondern auch bei der Leisniger Feuerwehr engagiert. Gleich nach der Katastrophe hat er sich gemeinsam mit anderen Kameraden auf den Weg gemacht, um zu helfen.
Obwohl er selbst nach den Fluten in Sachsen schon einiges gesehen hatte, waren die schrecklichen Bilder für ihn im Ahrtal prägend. Deshalb ist damals die Entscheidung getroffen worden, das Leisniger Spendengeld nach Rech zu bringen – dorthin, wo die Sachsen damals im Fluteinsatz gewesen sind.

Obwohl die 3.500 Euro nur ein Topfen auf den heißen Stein sind, „hat es viele solcher Tropfen gegeben“, sagt Gerhard Schreier, der erste Beigeordnete von Rech. Deshalb sei es möglich gewesen, schon 850.000 Euro an die betroffenen Familien zu verteilen, damit diese mit dem Wiederaufbau starten können. „Zudem haben wir noch eine Menge zweckgebundener Mittel, die dann zum Einsatz kommen können“, so Schreier.
Kommune kommt bei Wiederaufbau nicht voran
Während die Privatpersonen zu einem Teil dabei seien, sich ein neues Haus zu bauen, seien der Kommune noch immer die Hände gebunden. Zum einen geht es um die historische Bogenbrücke. Zum schon beschlossenen Ersatzneubau haben die Denkmalschützer die Hände gehoben. „Daran hängt aber der weitere Wiederaufbau der Infrastruktur“, erklärt Schreier.
Genauso wenig kommt die Kommune mit einem neuen Dorfplatz voran. Bevor auf dem inzwischen beräumten Gelände neue Freizeiteinrichtungen gebaut werden können, müssen die Grundstückseigentümer entschädigt werden.
Während das nach der Flut unproblematisch geschehen sollte, gibt es mittlerweile über die Höhe der Entschädigung Diskrepanzen. „Wir wären glücklich, wann das alles geklärt werden könnte und wir endlich loslegen könnten“, so der Beigeordnete.