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Polizist entdeckt Eheringe in Flutmüll

Zwei Ringe wurden bei der großen Flut im Swisttal im letzten Jahr mitgespült. Nun haben Helfer sie gefunden und zuordnen können.

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Die Geschwister Frank Johannes Knepper (links) und Rita Knepper halten die Eheringe ihrer Eltern in der Hand, die sie heute überreicht bekommen haben. Bei der Flut im letzten Jahr wurden die Ringe vom Hochwasser mitgerissen.
Die Geschwister Frank Johannes Knepper (links) und Rita Knepper halten die Eheringe ihrer Eltern in der Hand, die sie heute überreicht bekommen haben. Bei der Flut im letzten Jahr wurden die Ringe vom Hochwasser mitgerissen. © Roberto Pfeil/dpa

Euskirchen. Happy End fast sechs Monate nach der Flutkatastrophe in NRW: In Swisttal sind Eheringe zurückgegeben worden, die ein Polizist im Sperrmüll gefunden hatte. Die Schmuckstücke haben einen langen Weg hinter sich. Die erwachsenen Kinder der Besitzer holten sie am Freitag glücklich ab.

Entdeckt hatte die Ringe ein Polizist aus Essen, der im Juli in Heimerzheim eingesetzt gewesen war. "Die beiden Ringe lagen am Rande eines großen Sperrmüllhaufens auf dem Boden", berichtete der Polizist am Freitag.

"Nach der ganzen Zerstörung und dem großen Leid der Menschen war das für mich schon ein kleiner Lichtblick", sagte er weiter. "Solche Ringe haben ja einen hohen emotionalen Wert."

Viele Erinnerungen sammeln sich in Fundbüro

Der Beamte brachte die Ringe zur Polizei Euskirchen. Von dort kamen sie zum Fundbüro der Gemeinde Swisttal, wo sie in einem Tresor aufbewahrt wurden. Als der örtliche "General-Anzeiger" am Donnerstag über die herrenlosen Ringe mit den eingravierten Namen "Heinz" und "Christiane" berichtete, wurden die Angehörigen der vor längerer Zeit verstorbenen Besitzer aufmerksam.

"Vielen, vielen Dank allen, die sich da engagiert haben, die Engagement gezeigt haben und uns so eine kleine Erinnerung wieder bringen", sagte der Sohn, Frank Knepper, am Freitag. Gemeinsam mit seiner Schwester habe er den Eltern die Ringe zum 40. Hochzeitstag geschenkt.

Die Eheringe wurden erst kürzlich von einem Helfer im Schlamm gefunden. Nach kurzer Recherche, konnte die Gemeinde aufgrund der Gravuren feststellen, zu wem die Ringe gehören.
Die Eheringe wurden erst kürzlich von einem Helfer im Schlamm gefunden. Nach kurzer Recherche, konnte die Gemeinde aufgrund der Gravuren feststellen, zu wem die Ringe gehören. © Roberto Pfeil/dpa

Die Schmuckstücke befanden sich im Elternhaus in Heimerzheim, dass im Juli überflutet wurde. "Fast alle Erinnerungen sind weg", so Frank Knepper: «Umso schöner, dass sie gefunden worden sind."

Neben den Ringen befinden sich in dem Fundbüro noch viele weitere persönliche Gegenstände, die durch die Flutkatastrophe verloren gingen. Fotos, Armbanduhren und eine Taschenuhr warten dort noch auf ihre Besitzer, sagte eine Sprecherin der Gemeinde. (dpa)