10 Bilder, die das Ausmaß des Jahrhunderthochwassers in Sachsen zeigen

Dresden. Es hörte einfach nicht auf zu regnen. Tagelang. Die Pegel an Elbe, Weißeritz, Mulde stiegen und stiegen. Überall in Sachsen verwandelten sich lieblich vor sich hin plätschernde Bäche in Flüsse. Als schließlich am 12. August 2002 mit örtlich mehr als 300 Millimeter Regen pro Quadratmeter die bis dahin höchsten Tageswerte seit Beginn von Wetteraufzeichnungen fielen, brach sich eine Katastrophe Bahnen: die Jahrhundertflut.
20 Jahre ist die große Flut her. Sächsische.de blickt zurück und geht an fünf Orte, die unter Wasser standen oder eine besondere Geschichte erzählen. Wie sah es damals dort aus - und wie heute? Alle Bilder sehen Sie hier nacheinander zum Durchscrollen.
Bild 1: Weißeritz läuft durch den Dresdner Hauptbahnhof
Am 13. August gingen Bilder vom Dresdner Hauptbahnhof um die Welt. Aus allen Eingängen sprudelte Wasser, die Bahnhofshalle war überschwemmt, Züge standen an Bahnsteigen wie Schiffe an Landungsbrücken.
Über Nacht hatte die Weißeritz ihr baulich verändertes Flussbett verlassen. Über Gleise fand sie in ihren ursprünglichen Lauf zurück. Sie passierte den Hauptbahnhof und floss weiter durch die Innenstadt in Richtung Elbe.

So sieht es auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofes jetzt wieder aus: alles trocken. Als Reaktion auf die Flut wurden für die Weißeritz inzwischen zahlreiche Brücken umgebaut und Ausgleichsflächen geschaffen.

Bild 2: Das Dresdner Presse-Archiv säuft ab
Auf ihrem "natürlichen" Weg durch Dresden überschwemmte die Weißeritz auch das Haus der Presse an der Ostra-Allee. Das Wasser stand im Erdgeschoss, der Keller war vollgelaufen. Dort befand sich jedoch das Fotoarchiv von Sächsischer Zeitung und Morgenpost.

Das Archiv war acht Tage lang bis unter die Decke voll mit Wasser. Erst am 21. August konnte man die Räume wieder betreten. Der einzigartige Fotoschatz schien verloren. Doch in den Monaten nach der Katastrophe wurden 150.000 Papierfotos mühsam wieder restauriert. Ebenso die Archivräume.

Bild 3: Sandsäcke schleppen bis zur Erschöpfung
Bis zur Erschöpfung kämpften überall in Sachsen die Helfer gegen schier unaufhaltsame Wassermassen, so wie hier am Dresdner Elbufer neben dem Ballhaus Watzke. Insgesamt waren während der Flut 128.000 Helfer von Feuerwehr, Bundeswehr, THW und den Hilfsorganisationen im Einsatz.

Gleicher Ort, 20 Jahre später: Wo sich auf dem Foto aus dem August 2002 Feuerwehrleute auf Sandsäcken ausruhten, fließt die Elbe still und ruhig vorbei.

Bild 4: Land unter in der Pirnaer Altstadt
Am 12. August rollte die Flutwelle der Gottleuba meterhoch durch die Dohnaische Straße in der Pirnaer Altstadt. Als das Wasser weg ist, wird das Ausmaß der Zerstörung sichtbar.

Rechts und links türmten sich die Schuttberge, darunter und dazwischen immer wieder Schlamm. In der Luft lag moderiger Geruch. Mit Baggern begannen die mühsamen Aufräumarbeiten. Heute ist die Dohnaische wieder eine wichtige Geschäfts- und Ladenstraße im Zentrum von Pirna.

Bild 5: Ein Retter, der im Einsatz starb
In Sachsen starben durch das Hochwasser 21 Menschen. Einer von ihnen war der Feuerwehrmann Frank Köckritz. Er setzte sein Leben ein, um andere zu retten: Am 12. August starb er im Pirnaer Ortsteil Zuschendorf, als er eine Familie aus ihrem gefluteten Haus befreien wollte.

Die Anteilnahme am Schicksal des Feuerwehrmannes war groß, ein Meer aus Blumen und Kränzen bedeckte in den Tagen nach der Katastrophe sein Grab. Heute erinnert ein Gedenkstein vor dem Gerätehaus der Feuerwehr in Graupa an Frank Köckritz.

Die hier gezeigten Bilder sind eine kleine Auswahl an Motiven und Orten. Nahezu überall in Sachsen war 2002 Hochwasser. Sächsische.de berichtet in mehreren Artikeln über die Flut, die Folgen und was aus den Helden von damals wurde. Eine Auswahl:
- Jahrhundertflut 2002: "Niemand hat geahnt, dass es so schlimm wird"
- Wie die Toskana-Therme aus den Fluten auftauchte
- Wenn ein Regentief einfach nicht abzieht
- Das war mal Dippoldiswaldes gefährlichster Fluss
Zudem finden Sie auf einer Übersichtsseite zur Flut alle Beiträge zu diesem Thema.
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