Löschen bis zur Erschöpfung

Region Döbeln. Die Döbelner Feuerwehrleute, die gemeinsam mit Kameraden der Ortswehren Gleisberg und Ostrau zum Katastrophenschutz-Löschzug Wasserversorgung gehören, kämpfen seit Montag gegen Flammen in der Sächsischen Schweiz (Sächsische.de berichtete).
Zurzeit sind die Einsatzkräfte am Katzenstein eingesetzt. Sie haben drei Löschtrupps mit je vier Leuten gebildet, die zu Fuß mit Schaufel und Spitzhacke unterwegs sind, um die Glutnester auszuheben und gezielt abzulöschen. Das ist nicht einfach, denn diese befinden sich bis zu 60 Zentimetern tief im Boden und sind meist nur durch den aufsteigenden Rauch zu erkennen.
„Es fachen immer wieder kleine Feuer auf. Man kann nur mit Mund/Nasen-Schutz arbeiten, um nicht den ganzen Qualm und den Staub vom Boden und Asche einzuatmen. Wir benutzen dafür Schlauchtücher“, sagte Denny Thomas, Ortswehrleiter von Ostrau und Gruppenführer vor Ort.
Das unwegsame Gelände sei eine Herausforderung. Mit den Fahrzeugen kommen man nur auf den Waldwegen weiter. Die restliche Strecke, bis zum Einsatzort, muss mit der Technik als „Gepäck“ gelaufen werden. Die Feuerwehrleute müssen sogar stellenweise mit der Schlauchleitung zwischen den Felswänden hochsteigen, um die Restablöschung vorzunehmen.
„Das ist eine Aufgabe, die alle Kräfte fordert. Die Hitze und die örtlichen Gegebenheiten bringen unsere Einsatzkräfte an ihre Grenzen. Es geht nur bergauf oder bergab. Große Höhenunterschiede müssen überwunden werden“, sagte Marcel Stern von der Döbelner Wehr.
Er arbeitet in der Einsatzleitung mit. Nicht selten komme es vor, dass die Kameraden wegen abgängigen Geländes gesichert werden müssen.
Die extreme Hitze sei trotz der sogenannten leichten Einsatzbekleidung eine außerordentliche Herausforderung, sagte Stern. Diese sei erst einmal für alle Kameraden im Einsatz beschafft worden. Dazu gehören eine Bundhose und ein T-Shirt. Aus Sicherheitsgründen müsse trotzdem ein Helm und Jacken getragen werden. „Wir von der Einsatzleitung stellen sicher, dass den Kameraden genügend Getränke zur Verfügung stehen. Die Hitze ist einfach abartig“, so Marcel Stern.
Löschwasserversorgung schwierig
Während die Löschtrupps an vorderster Front kämpfen, sorgen andere Feuerwehrleute mit Verstärkerpumpen dafür, dass genügend Löschwasser vorhanden ist. Es sei ein Problem, auf der enormen Länge und Höhe eine stabile Wasserversorgung aufrechtzuerhalten, so Denny Thomas.
Im Gegensatz zu den Ostrauer und Gleisberger Kameraden bleiben einige Döbelner Feuerwehrleute vor Ort, schlafen in Pensionen oder in Sammelunterkünften. „Wir sind mit etwa zehn Leuten ständig vor Ort“, sagte Marcel Stern.
In der Nacht zum Donnerstag hatten die Ostrauer Feuerwehrleute ihre letzte Nachtschicht. „Es kam eine Anfrage auf Verlängerung unseres Einsatzes. Nach interner Absprache unter den Führungskräften haben wir entschieden, bis Sonnabendnachmittag zu bleiben. Geplant war zunächst bis Donnerstag“, sagte Denny Thomas. Er sei sehr froh, dass die Arbeitgeber mitspielen. Sonst wäre das alles gar nicht möglich