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Regen bannt Waldbrandgefahr in Sachsen

Hunderte Hektar Wald werden in diesem Jahr in Sachsen Opfer von Flammen. Dabei fordern auch mehrere Großbrände Feuerwehrleute und Rettungskräfte heraus. Trotz des Regens bleibt eine Restgefahr.

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Die sehr starken Niederschläge am Ende des trockenen und heißen Sommers haben die Brandgefahr in Sachsens Wäldern deutlich entspannt.
Die sehr starken Niederschläge am Ende des trockenen und heißen Sommers haben die Brandgefahr in Sachsens Wäldern deutlich entspannt. © Daniel Förster/dpa

Die sehr starken Niederschläge am Ende des trockenen und heißen Sommers haben die Brandgefahr in Sachsens Wäldern deutlich entspannt. "Die Böden sind gut gesättigt mit Wasser", sagt Renke Coordes, Sprecher des Staatsbetriebes Sachsenforst. Der Regen sei, anders als in den Wochen zuvor, eingesickert und nicht gleich wieder abgeflossen. "Die große Gefahr ist gebannt." Und die Waldbrandsaison ende mit dem Oktober. Das automatische Überwachungssystem mit Kameras, die Rauchentwicklung registrieren und an Leitstellen übermitteln, werde abgeschaltet.

Landesweit wurden bis Ende September 175 kleinere Waldbrände gemeldet, bei denen eine Fläche von 116 Hektar betroffen war. "Die Zahlen können sich bis Jahresende durch Nachmeldungen oder neue Brände noch erhöhen", sagte Coordes. Zudem standen bei den Großfeuern in der Gohrischheide rund 545 Hektar in Flammen sowie etwa 115 Hektar im Nationalpark Sächsische Schweiz.

Rund 60 Prozent der Waldbrände entstehen durch Fahrlässigkeit

Insgesamt wurden also rund 776 Hektar Opfer von Flammen. "Es war ein sehr starkes Waldbrandjahr, von der Zahl her mit 2018 vergleichbar." Damals waren es 188 Brände, die Fläche mit rund 240 Hektar aber geringer. Für 2021 stehen deutlich weniger, nämlich 30 Waldbrände mit einer Gesamtfläche von 2,9 Hektar zu Buche.

Rund 60 Prozent der Waldbrände entstehen nach Angaben von Coordes durch Fahrlässigkeit: Rauchen, Lagerfeuer oder Grillen im Wald oder parkende Autos mit aufgeheiztem Katalysator auf trockener Vegetation. Bei im Schnitt etwa 15 Prozent ist es vorsätzliche Brandstiftung, wie bei dem Brand unterhalb der Basteibrücke Mitte Juli. Vier junge Männer stehen im Verdacht, außerhalb der Wanderwege Sisha geraucht und damit das Feuer ausgelöst zu haben.

Und auch zum Großfeuer in der Gohrischheide im Landkreis Meißen Ende Juni mit einem Schaden in zweistelliger Millionenhöhe wird ermittelt. Die Behörden gehen davon aus, dass der Brand vorsätzlich gelegt wurde, zu verschiedenen Zeiten, an mehreren Stellen und während der Löscharbeiten. Laut Coordes besteht auch weiterhin eine latente Waldbrandgefahr. Blätter am Boden trockneten an schönen Tagen durch Sonne und Wind aus. "Auch im Winter reicht eine weggeworfene Zigarette." (dpa)