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Waldbrandgefahr erreicht höchste Stufe in Teilen Sachsens

In vier sächsischen Landkreisen ist an diesem Mittwoch die Waldbrandstufe 5 erreicht worden - mancherorts hat es bereits gebrannt. Langfristig kann nur der Waldumbau helfen.

Von Andrea Schawe
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In einigen Waldstücken in Sachsen gab es in diesem Jahr bereits Waldbrände. So unter anderem im Landkreis Bautzen.
In einigen Waldstücken in Sachsen gab es in diesem Jahr bereits Waldbrände. So unter anderem im Landkreis Bautzen. © Archiv/LausitzNews/Ricardo Herzog

Dresden. Die Trockenheit und sommerliche Temperaturen lassen die Waldbrandgefahr in Sachsen steigen. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes und Staatsbetriebs Sachsenforst wiesen die nördlichen Regionen der Landkreise Görlitz, Bautzen, Meißen und Nordsachsen am Mittwoch Warnstufe 5 aus.

In den Wäldern dieser Gebiete an der Grenze zu Brandenburg herrscht damit die höchste Brandstufe, in weiteren Teilen dieser Landkreise, der Stadt Dresden und einigen Regionen im Landkreis Leipzig gilt Gefahrenstufe 4. Nur in den Höhenlagen entlang der tschechischen Grenze bleibt die Gefahr noch gering.

Im Vergleich zu den Vorjahren hat es 2022 schon besonders viele Feuer in den Wäldern des Freistaates gegeben. Erst am Montag hat eine Fläche von etwa 2,5 Hektar Wald in der Dübener Heide gebrannt. Die Feuerwehren im Landkreis Bautzen mussten in diesem Jahr schon öfter ausrücken als im gesamten Vorjahr.

Nach Angaben des Staatsbetriebs Sachsenforst sind 77 Prozent der insgesamt 536 Waldbrände in den vergangenen Jahren auf den Menschen zurückzuführen. Bei Stufe 4 und 5 sollen die Menschen die Wälder nach Möglichkeit nicht betreten, und wenn doch auf den Wegen bleiben. Außerdem ist der Umgang mit offenem Feuer im und bis 100 Meter am Wald grundsätzlich verboten, heißt es vom Sachsenforst.

Laubmischwald als Waldbrandschutz

Sachsen Wälder sind durch den ausbleibenden Regen, Hitzestress und abgestorbene Bäume durch Stürme besonders gefährdet. Diese Faktoren können eine Brandentstehung begünstigen und eine Ausbreitung des Waldbrandes beschleunigen, so Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Linksfraktion. Auch die niedrige Luftfeuchte auf den durch Schädlingsbefall entstehenden Kahlflächen begünstigt eine Brandausbreitung.

Maßgeblich für den Waldbrandschutz sei der forstwirtschaftliche Umbau von Nadelholz- zu Laubmischwäldern. Nach Angaben des Umweltministeriums hat Sachsen von 2017 bis 2021 diesen Umbau auf etwa 1.500 Hektar Privat- und Körperschaftswald gefördert.

Dazu kommen noch Flächen von privaten Waldbesitzern, auf denen der Umbau nicht vom Freistaat unterstützt wurde. Im sächsischen Staatswald sind im gleichen Zeitraum mehr als 5.900 Hektar Laubmischwald entstanden. Darüber hinaus wurden Wundschutzstreifen entlang von stark befahrenen Straßen erneuert und Löschwasserteiche gepflegt.

Um die Brände schnell erkennen und damit auch löschen zu können, ist in den besonders gefährdeten Regionen die kameragestützte Waldbrandüberwachung durch die Landkreise Nordsachsen, Meißen, Bautzen und Görlitz gestartet. Der Freistaat hat in den vergangenen fünf Jahren mehr als 856.000 Euro in die Modernisierung und Erweiterung dieses Früherkennungssystems investiert.