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Sächsische Schweiz: Waldbrand kostet den Landkreis Millionen

Etwa 400 Einsatzkräfte rücken täglich aus, um die Feuer im Nationalpark einzudämmen. Dazu kommt Unterstützung aus der Luft - eine teure Hilfe.

Von Katarina Gust
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Löschhubschrauber der österreichischen Firma "Heli Austria" beim Einsatz in der Sächsischen Schweiz.
Löschhubschrauber der österreichischen Firma "Heli Austria" beim Einsatz in der Sächsischen Schweiz. © kairospress

Das Ausmaß des Waldbrands im Nationalpark Sächsische Schweiz ist kaum zu beziffern. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) schätzte die Kosten für den Brandeinsatz bei seinem Besuch in Bad Schandau vergangene Woche auf "viele Millionen Euro".

Bis zu 500 Einsatzkräfte rücken täglich ins Brandgebiet aus oder koordinieren die Hilfen von der Einsatzleitstelle in Bad Schandau aus. Hinzu kommt die Unterstützung aus der Luft. Bis zu 13 Löschhubschrauber und -flugzeuge holen auf deutscher Seite Wasser aus der Elbe, um es über dem Brandgebiet zu verteilen. Lufttruppen der Bundeswehr, die löschen und erkunden, dazu Hubschrauber der Landespolizei und des privaten Anbieters "Heli Austria" aus Österreich sind im Einsatz, wie Landrat Michael Geisler informiert.

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat bereits zugesichert, dass die Kosten für den Einsatz der Bundeswehrkräfte auch vom Bund übernommen werden. Wie sich der Freistaat bei der Kostenfrage verhält, dazu gibt es noch keine verlässliche Aussage. Geisler hofft, dass der Landkreis die Kosten erstattet bekommt. Denn auch diese gehen in die Millionen.

Zwei Löschhubschrauber für 600.000 Euro pro Woche

Laut Geisler würde ein Feuerwehrmann pro Tag im Durchschnitt 150 Euro kosten. Bei rund 400 Rettern, die täglich ausrücken, macht das 60.000 Euro. Pro Woche also eine knappe halbe Million. Hinzu kommen die Kosten für den privaten Löschhubschraubereinsatz. "Heli Austria" sei mit zwei Helikoptern vor Ort. Pro Woche schlage das mit etwa 600.000 Euro zu Buche. Hinzu kommen die Ausgaben für Diesel und Benzin. Dieser Posten macht pro Woche weitere 350.000 Euro aus. Alles Kosten, die erst mal zulasten des Landkreises gehen.

"Unser Ziel ist es, die Summe am Schluss komplett wiederzubekommen", macht Geisler deutlich. Der Landrat hat bei der Landesdirektion bereits den entsprechenden Antrag gestellt. Denn der Landkreis könne es sich nicht leisten, das aus eigener Finanzkraft zu stemmen. Wie hoch die Kosten konkret sind, das wird erst im Nachgang errechnet. Dabei setzt Geisler auf die Hilfe der beteiligten Städte und Gemeinden. Er will die Personalkostenerstattung über diese Kommunen laufen lassen. Denn sie wüssten am besten, wie viele Einsatzkräfte wann aktiv waren.