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Welche Rolle Totholz bei den Waldbränden in Sachsen spielt

Sind die vielen abgestorbenen Bäume in der Sächsischen Schweiz die Ursache für den katastrophalen Waldbrand? Ein Forstwissenschaftler der TU Dresden geht dieser Frage nach.

Von Stephan Schön
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Viel Totholz steht in der Sächsischen Schweiz. Es ist eine Folge des Borkenkäfers. Doch neue Bäume nutzen das Licht und die Nährstoffe und wachsen von unten heran.
Viel Totholz steht in der Sächsischen Schweiz. Es ist eine Folge des Borkenkäfers. Doch neue Bäume nutzen das Licht und die Nährstoffe und wachsen von unten heran. © Steffen Unger

Rasend schnell, laut fauchend jagt das Feuer über die Wipfel in der Sächsischen Schweiz. Die Flammen finden reichlich Nahrung. Trockene Wälder und viel totes Holz. Die Spuren des Borkenkäfers waren und sind unübersehbar im Nationalpark. Nur anders als sonst bleibt dieses Totholz dort stehen oder liegen, wo es ist. Zum einen, weil nicht erreichbar in den Schluchten. Zum anderen soll sich der Wald im Nationalpark selbst retten.

Das kann er auch, sagt Forstprofessor Andreas Roloff von der TU Dresden. Nur, es dauert eben eine ganze Generation. Hat aber nun das viele tote, trockene Holz den Waldbrand dieses Ausmaßes erst möglich gemacht? Der Wissenschaftler sieht dies nicht so und nennt Gründe. „Das Totholz wirkt zwar wie ein Brandbeschleuniger. Verheerend wäre das Feuer aber auch ohne gewesen.“

Sowohl das alte Holz der toten Bäume brennt, als auch die frischen Nadelbäume mit ihrem vielen Harz. Hier ein Foto aus dem böhmischen Brandgebiet.
Sowohl das alte Holz der toten Bäume brennt, als auch die frischen Nadelbäume mit ihrem vielen Harz. Hier ein Foto aus dem böhmischen Brandgebiet. © Feuerwehr Hrensko
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