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Wieder Waldbetretungsverbot in Dresden

Der Regen hat die Waldbrandgefahr in Dresden nur kurz entschärft, am Mittwoch dürfen Wege nicht mehr verlassen werden. Dürfen die Waldspielplätze genutzt werden? Und dürfen Hunde in den Wald rennen? Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Von Sandro Rahrisch
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Die Wege in den Dresdner Wäldern dürfen ab Mittwoch nicht mehr verlassen werden.
Die Wege in den Dresdner Wäldern dürfen ab Mittwoch nicht mehr verlassen werden. © kairospress

Dresden. Der Regen zum Wochenstart hat für eine Entspannung in Dresdens Wäldern gesorgt. Die Brandgefahr war am Dienstag als gering eingestuft worden. Doch die Dürre ist mit einem einzigen Gewitterguss nicht beendet. Schon am Mittwoch ist die Waldbrandgefahr wieder gestiegen - auf Stufe 4, "hoch", geben der Staatsbetrieb Sachsenforst und der Deutsche Wetterdienst (DWD) an.

Damit wird das Betreten der Dresdner Wälder, unter anderem der Heide, wieder eingeschränkt. Zum städtischen Waldbetretungsverbot gibt es immer wieder Fragen. Sind davon auch die Spielplätze Albertpark und Waldpark Klotzsche betroffen? Gibt es für Radfahrer Ausnahmen? Drohen Strafen, wenn Hunde die Wege verlassen? Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten zusammengefasst.

Was gilt ab Waldbrand-Gefahrenstufe 4 in den Wäldern?

Bei hoher Waldbrandgefahr, also ab Stufe 4, dürfen Waldwege und Straßen, die durch Wälder führen, nicht mehr verlassen werden. Das Parken außerhalb von ausgewiesenen Parkflächen ist verboten. So steht es in der Allgemeinverfügung der Stadt, die noch bis zum 30. September gilt. Anlass für dieses Betretungsverbot ist die extreme Trockenheit, verbunden mit der Waldbrandgefahr. "Die Einschränkungen dienen dazu, das Zünden von brandfähigem Material zu verhindern, Waldbesucher und Anwohner zu schützen sowie die Forstwege für Rettungs- und Löschfahrzeuge freizuhalten", so die Stadt.

Sind Spielplätze denn Wege? Darf ich den Albertpark-Spielplatz betreten?

Die Stadtverwaltung stellt auf Nachfrage klar: Nicht nur die Wege zum Spielplatz dürfen bei Gefahrenstufe 4 betreten werden, sondern auch die Spielplätze selbst. Sie zählen nicht als "freier Wald". Damit dürfen Familien auch am Mittwoch auf den Waldspielplatz Albertpark und den Spielplatz Waldpark Klotzsche. Anders sieht es ab der Gefahrenstufe 5 aus.

Was gilt bei Gefahrenstufe 5?

Bei der höchsten Waldbrand-Gefahrenstufe dürfen auch die Wege in den Wäldern nicht mehr betreten werden. Dabei spielt es absolut keine Rolle, ob die Wege befestigt sind oder nicht, so die Stadt. Autofahrern und Radfahrern ist es dann nur noch gestattet, Straßen, die durch Wälder führen, zu nutzen. In der Heide ist das etwa die Radeberger Landstraße, im Waldpark Blasewitz die Lothringer Straße inklusive ihrer Gehwege.

Für Spielplätze heißt das: Da die Wege zu den Spielplätzen nicht genutzt werden dürfen, können auch die Spielplätze nicht betreten werden.

Was müssen Spaziergänger mit Hunden beachten?

Hundebesitzer dürfen bis zur Gefahrenstufe 4 mit ihren Vierbeinern noch in den Wald, sofern sie auf den Wegen bleiben. Sollte der Hund doch einmal weglaufen, so droht den Herrchen keine Strafe, teilt die Verwaltung mit. "Da man den Hund jedoch nicht zurückholen darf, ist es ratsam den Hund an der Leine zu führen. Unabhängig davon sollen Hunde die Wege aber ohnehin nicht verlassen, da sie zum Beispiel Waldtiere stören oder gar jagen."

Gibt es Ausnahmen für Radfahrer?

Nein, auch wenn Radfahrer den Wald strenggenommen nicht "betreten". "Die Allgemeinverfügung gilt für alle", stellt die Stadt klar. Das heißt: Wer trotz sehr hoher Waldbrandgefahr auf seinem Fahrrad in der Heide erwischt wird, muss mit einem Bußgeld in Höhe von 2.500 Euro rechnen. In besonders schweren Fällen kann die Verwaltung sogar auf 10.000 Euro hochgehen.

Wie sieht die Prognose aus? Kommt die Stufe 5?

Danach sieht es derzeit nicht aus. Für den Donnerstag sagen Sachsenforst und DWD ebenfalls die Waldbrandwarnstufe 4 vorher. Vorhersage deshalb, weil die amtliche Gefahrenstufe immer erst am selben Tag gegen 6 Uhr im Internet mitgeteilt wird. Am Freitag soll die Gefahr rapide auf die Gefahrenstufe 2 sinken. Grund sind prognostizierte, teils länger andauernde Regenfälle.

Zwar ist die Brandgefahr bei Stufe 2 bis 3 geringer. Trotzdem ruft die Stadt dazu auf, folgende Regeln zu beachten:

Bei Stufe 2 ist offenes Feuer an genehmigten Feuerstellen im Wald verboten. Beim Abstellen von Fahrzeugen an Waldrändern sowie in Waldnähe ist zu beachten, möglichst nicht über trockener Bodenvegetation zu parken.

Bei Stufe 3 bleibt das Betreten des Waldes grundsätzlich erlaubt. "Gefährdungsträchtige Arbeiten" seien grundsätzlich zu unterlassen.

Was alles in Dresden ist Wald?

Dresden hat fast 1.000 Hektar kommunalen Wald. Einen Großteil dieser Fläche macht die Heide aus. Darüber hinaus gibt es verteilt in der Stadt viele kleinere Waldflächen, etwa den Zschonergrund oder den Waldpark Blasewitz. Wer sich unsicher ist, ob er gerade eine Waldfläche betritt, kann sich im Themenstadtplan der Landeshauptstadt über die Lage der Wälder informieren.