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Katzen in Karton ausgesetzt

Bereits mehrfach haben Unbekannte Tiere in einer Roßweiner Firma abgelegt. Nicht immer geht das gut aus.

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© Dietmar Thomas

Ostrau. Im Ostrauer Tierheim leben seit dem 3. August eine Katze und sechs Jungtiere mehr. Sie wurden in einem Karton auf dem Betriebsgelände der Firma Stowasser in Roßwein ausgesetzt. Ein Fahrer, der zum Unternehmen kam, habe den Karton gesehen und dem Chef Heinz Starkoski übergeben. Der brachte sie ins Ostrauer Tierheim. „Es passiert immer mal wieder, dass Katzen bei der Firma Stowasser ausgesetzt werden. Wahrscheinlich ist die Lage günstig und die diejenigen, die ihre Tiere aussetzen, fühlen sich unbeobachtet“, so Tierheimleiterin Marlies Pryzbilla.

Mutter und Kinder seien schwarz wie die Raben. „Ich bin froh, dass sich die Mutter um die Kinder kümmert. Manchmal nehmen die Muttertiere nach dem Stress ihren Nachwuchs nicht mehr an oder die Milch bleibt weg“, sagte die Tierheimleiterin. Grundsätzlich sollten Katzen mit ihren Jungtieren erst ins Heim gebracht werden, wenn die Kleinen schon allein fressen können. Sind sie über den Berg, seien sie auch nicht mehr so anfällig, so Marlies Pryzbilla. Natürlich sei eine vorübergehende Unterkunft bei den Findern manchmal nicht möglich.

Bisher hat das Ostrauer Tierheim in diesem Jahr 175 Katzen aufgenommen. Vor allem in den Sommermonaten werden sogenannte Garten- und Fundkatzen abgegeben. Gut ist, wenn das Muttertier dabei ist, um es sterilisieren zu lassen, damit es weniger ungewollten Nachwuchs gibt. „Im Sommer sind die Vermittlungschancen auch schlechter, weil die Leute in den Urlaub fahren oder sich andere Dinge vorgenommen haben“, sagte Marlies Pryzbilla. Die älteren und scheuen Katzen haben schlechte Vermittlungschancen. Deshalb bleiben sie oft auf dem Grundstück des Tierheimes. Neben dem hat der Döbelner Tierschutzverein noch einige Pflegestellen und eine Ziehmutti, die kleine Katzen mit der Flasche aufpäppelt. (DA/je)