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Kaum einer will den Fluthelfer-Orden

Für den Sächsischen Fluthelfer-Orden 2013 sind bisher ein paar hundert Vorschläge eingegangen. 60.000 Orden sind bestellt.

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© dpa

Dresden. Für den Sächsischen Fluthelfer-Orden 2013 sind bisher mehrere hundert Vorschläge eingegangen. Das Innenministerium verbuchte bis Ende vergangener Woche 326. „Die Zahl steigt stetig“, sagte ein Sprecher. In den Städten ist es allerdings mit den Vorschlägen noch nicht weit her. Dresden und Leipzig etwa melden bisher keine eingegangenen Vorschläge. „Bei uns stehen bisher fünf Männer auf der Liste“, sagte Jekaterina Nikitin von der Pressestelle der Stadt Pirna. Fast alle seien zwischen 56 und 65 Jahre alt und hätten während der Juni-Flut, die vor allem die Innenstadt traf, kräftig angepackt.

Seit dem 1. August können Vorschläge für die Verleihung unterbreitet werden. Jeder Helfer, der mindestens 24 Stunden bei der Bewältigung der Katastrophe Anfang Juni im Einsatz war, kann mit der silberfarbenen Medaille ausgezeichnet werden. Vorschläge können bei den Bürgermeistern oder im Innenministerium abgegeben werden. Sie können bis Ende 2015 eingereicht werden.

Die ersten Orden werden am 14. September verliehen. Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU), der die Ehrung gestiftet hatte, wird die Auszeichnungen selbst überreichen, wie die Staatskanzlei am Dienstag mitteilte. Zu der Festveranstaltung in der Dresdner Semperoper werden rund 400 Menschen erwartet, die bei der Juni-Flut im Einsatz waren, hieß es. Die Staatskapelle Dresden wird spielen, das MDR-Fernsehen überträgt einen Teil der Veranstaltung live.

Auch nach der Hochwasser-Katastrophe von 2002 hatte es eine solche Auszeichnung gegeben - rund 140.800 Fluthelfer-Orden wurden damals verliehen. Aktuell sind 60.000 Exemplare bestellt. Bei Bedarf kann laut Ministerium noch nachgeordert werden.

In Riesa wird derzeit die Werbetrommel für den Fluthelfer-Orden gerührt, im Amtsblatt und auf der Internetseite der Stadt wird dazu aufgerufen, Helfer zu nennen. „Leute können sich hier auch persönlich in Listen eintragen“, erklärte Stadtsprecher Uwe Päsler. Es sei wichtig, die Hemmschwellen so niedrig wie möglich zu halten.

Die Pirnaer Liste soll bis Mitte des Monats aufgefüllt und ans Innenministerium geschickt werden. Dafür will man auch stadteigene Listen zu Rate ziehen, in der sich Freiwillige registriert hatten. Auch aus Erlangen oder von der Mosel sind Helfer in Pirna registriert. „Vielleicht trauen sich viele noch nicht““, sagte Nikitin mit Blick auf die bisher eher wenigen Vorschläge für Auszeichnungen.