Von Wolfgang Mulke
Berlin. Die Tarifverhandlungen bei der Deutschen Bahn kommen voran. „Es war ein fruchtbares Gespräch“, teilten die Beteiligten in einer gemeinsamen Erklärung gestern nach Abschluss eines Treffens in Berlin mit.
Am Tisch saßen neben den Arbeitgebern die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) sowie die Tarifgemeinschaft der beiden anderen Eisenbahnervertretungen Transnet und GBDA. Inzwischen gilt der lange umstrittene eigenständige Tarifvertrag für die Lokführer als ausgemachte Sache. Künftig wird die GDL allein die Arbeitszeiten und Entgelte der Zugführer aushandeln. Die weitaus größere Tarifgemeinschaft ist wiederum für fünf andere Berufsgruppen zuständig. So wird es für die 134000 Bahnbeschäftigten im Tarifvertrag künftig eine gemeinsame Basisvereinbarung und sechs Sonderverträge geben. Ein weiteres Problem wurde offenkundig ebenfalls gelöst: In der Tarifgemeinschaft sind ebenfalls Lokführer organisiert. Die Gewerkschaften haben sich nun verständigt, die individuell abgeschlossenen Tarifverträge gegenseitig anzuerkennen. Wenn also die GDL viel für das Fahrpersonal herausholt, profitieren davon auch deren bei Transnet beheimatete Kollegen.
Der GDL-Vorsitzende Manfred Schell sprach von einem befriedigenden Ergebnis. Nun solle es weitere Gespräche geben. Streiks drohen Schell zufolge momentan nicht. Sein Rivale Norbert Hansen, Vorsitzender der großen Bahngewerkschaft Transnet, sieht wieder eine leichte Vertrauensbildung zwischen den Organisationen. Beide Arbeiterführer haben sich monatelang heftig bekämpft.
Bis Ende Januar wollen Bahn und Gewerkschaft GDL auch noch die normalen Entgelttarifverhandlungen für die Lokführer beenden.