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Kein Eislauf-Spaß in Löbau

Die Eisbahn im Herrmann-Bad wird nicht hergerichtet. Das Prozedere dauert zu lange, heißt es von der Stadt. Zum Wochenende soll es schon wieder wärmer werden.

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© dpa

Von Romy Altmann-Kühr

Löbau. Viele Kinder und Erwachsene nutzen derzeit zugefrorene Teiche zum Schlittschuhlaufen und Eishockeyspielen. In Löbau gab es in der Vergangenheit die Möglichkeit einer viel sichereren Variante zum Eislaufen: Im Herrmannbad wurde eine Spritzeisbahn auf einer asphaltierten Fläche angelegt. Von Eislauf-Spaß ist aber derzeit im Löbauer Bad nichts zu sehen. Das fällt auch den Löbauern auf. „Warum gibt es jetzt keine Eisbahn im Herrmannbad“, fragt ein Anwohner am SZ-Telefon mit Blick auf die frostigen Temperaturen, die nun schon rund zwei Wochen anhalten.

In diesem Jahr wird es keine Eisbahn mehr geben, gibt die Stadtverwaltung auf Nachfrage der SZ dazu Auskunft. „Zum Herrichten der Bahn und um eine perfekte Eisfläche zu erhalten, braucht es mindestens 14 Tage Vorbereitungszeit“, erklärt Marcus Scholz, Pressesprecher im Löbauer Rathaus. „Da es laut Wetterprognose Ende der Woche wieder wärmer werden soll, wird es diesbezüglich keine Unternehmungen geben“, so Scholz weiter.

Eine Eisbahn gab es in Löbau schon viele Jahre, wenn das Winterwetter mitspielte. Früher wurde auf dem zugefrorenen Schwimmbecken Schlittschuh gelaufen, später dann die Spritzeisbahn angelegt. Nach dem Umbau des Herrmannbades wurde sie 2013 erstmals wieder in Betrieb genommen. Damals war der Winter kalt genug. Auch jetzt sind die Bedingungen aber eigentlich ideal: konstant hohe Minustemperaturen und kein Schneefall. Denn Schnee auf der Fläche würde wiederum dafür sorgen, dass die Eisdecke geschützt liegt und nicht richtig auffrieren kann. Die Wetterbedingungen hat zum Beispiel die Stadt Bernstadt genutzt. Hier wurde die Soccer-Fläche zur Spritzeisbahn umfunktioniert. Am Montag dieser Woche wurde sie von der Stadtverwaltung offiziell freigegeben und wird von den Kindern schon gut genutzt, erzählt Bernstadts Bauamtsleiter Marko Fröhlich. Mit Blick auf die Eisbahn freut er sich, dass es doch noch geklappt hat mit den passenden Wintertemperaturen. Die Fläche hatten Bauhof-Mitarbeiter schon vor einer Weile angelegt, es war aber nicht frostig genug, um sie freigeben zu können. Rund 200 Quadratmeter stehen zum Eislaufen zur Verfügung. Eine deutlich größere Fläche wäre es in Löbau. Hier ist das Areal, wo die Eisbahn angelegt wird, etwa 25 mal 25 Meter groß.

Um eine Spritzeisbahn anzulegen, werden auf einer ebenen Fläche mehrere Schichten Wasser aufgebracht, die dann zu einer Eisschicht auffrieren. Aber auch, wenn das geschafft ist, bedeutet so eine Spritzeisbahn einen gewissen Pflegeaufwand. Der Abrieb, den die Schlittschuhläufer produzieren, muss abends vom Eis gefegt und neues Wasser aufgebracht werden, das dann über Nacht wieder anfrieren kann. Der Vorteil einer Spritzeisbahn gegenüber einem zugefrorenen Becken: bei der Eisfläche auf dem Becken muss täglich nachgemessen werden, ob das Eis noch dick genug ist, damit der Winterspaß auch sicher ist. Diese Arbeit und das Risiko fallen bei einer Spritzeisbahn weg.