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Kein Fußgängerüberweg in Großdubrau

Eltern wünschen sich einen sicheren Schulweg für ihre Kinder. Doch das ist nicht so einfach umzusetzen. Dennoch gibt es eine Lösung.

Von Kerstin Fiedler
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Der Bus hat an dieser Haltestelle an der Thälmannstraße in Großdubrau keine Busbucht. Deshalb kann es hier keinen Fußgängerüberweg geben.
Der Bus hat an dieser Haltestelle an der Thälmannstraße in Großdubrau keine Busbucht. Deshalb kann es hier keinen Fußgängerüberweg geben. © SZ/Uwe Soeder

Großdubrau. Vor allem morgens staut sich alles im Bereich der beiden Bushaltestellen auf der Ernst-Thälmann-Straße in Großdubrau. Dann kommen zwischen 7 und 8 Uhr nicht nur die Schulkinder mit den Bussen, sondern auch die Eltern mit ihren Autos, die zur Kita oder zu den Schulen wollen. Damit die Schüler wenigstens sicher über die Straße kommen, wünscht sich eine Elterninitiative, dass es einen Fußgängerüberweg gibt. Doch das ist nicht so einfach, wie auch Elternvertreter Mathias Bartke bei einem Vor-Ort-Termin mit vielen Vertretern des Landratsamtes und der zuständigen Straßenbehörde erfuhr. Das Problem wäre längst gelöst, wenn die Hauptstraße schon gebaut worden wäre. Doch die Planungen an der Kreisstraße stocken, weil nicht alle Anwohner benötigte Flächen abgegeben haben. Schon 2014 wurde in diesen Planungen eine Verkehrsinsel zur Beruhigung des Verkehrs und eine Busbucht an dieser Stelle geplant. Doch wann es soweit ist, dass gebaut wird, kann niemand sagen. Deshalb waren sich alle einig, dass es eine Übergangslösung für den sicheren Schulweg geben muss.

Schnell wird klar, dass es einen Fußgängerüberweg an der Haltestelle Richtung Kreisverkehr nicht geben kann. Der Bus hält derzeit noch auf der Straße, sodass er die Kinder, die hinter dem Bus den Überweg nutzen würden, für den entgegenkommenden Verkehr verdeckt. Auch gibt es an dieser Stelle Ausfahrten.

Sabine Schulze vom Straßenverkehrsamt des Landkreises hatte sich an einem Montagmorgen die Situation angesehen. Sie beobachtete bei den Autofahrern, dass sie sich ordentlich benehmen, solange ihre Kinder im Auto sitzen. Wenn sie aus der Schulstraße wieder auf die Hauptstraße fahren, gehe das weniger geordnet zu, sagt sie. Zwischen 7 und 8 Uhr zählte sie 29 Kinder, die vom Bus aus im Pulk über die Straße gingen. Das waren fast nur Mittelschüler. Es kamen außerdem drei Mopeds und drei Fahrräder. Zwischen der Sparkasse und dem Kreisverkehr zählte sie 250 Fahrzeuge, vielleicht manche doppelt, wenn sie aus der Schulstraße zurückkamen.

Verschiedene Varianten diskutiert

Diskutiert wurden verschiedene Varianten, zum Beispiel, ob die Busse alle auf der Seite der Schule halten könnten. Sie müssten dazu einmal um den Kreisverkehr und dann über den Markt zurückfahren. Doch das sei zu kompliziert, selbst wenn der Schulbusverkehr laut Angela Ulmer eher selten mit Gelenkbussen kommt. Ulmer ist im Landratsamt für den Schülerverkehr zuständig.

Schwer tat sich zunächst auch Ingo Link von der Unteren Straßenverkehrsbehörde mit einer Lösung. Denn die Polizei bestätigte, dass es hier keine Unfälle gab. Doch damit dies gar nicht erst passiert, kamen die Verantwortlichen auf einen anderen Dreh. Bisher müssen Lkw ab der Bushaltestelle Schule 30 Stundenkilometer fahren. Da sich dort auch das Hortgebäude befindet, könne man die Geschwindigkeitsbegrenzung erweitern – zum einen für alle Fahrzeuge und schon vor der Schulstraße beginnend. Gelten würde die Einschränkung von Montag bis Freitag von 7 bis 17 Uhr. Ab dem Markt würde die Begrenzung dann nur noch für Lkw gelten. Von Bedeutung sei an dieser Stelle auch, dass man das Einhalten der Geschwindigkeit überwachen, sprich messen könne.

Mit der Lösung ist Mathias Bartke zufrieden. Schon Ende der nächsten Woche könnten die Schilder aufgestellt werden, versprach Ingo Link.