Dresden
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Kein gelungener Eingang zur Bürgerwiese

An der künftigen Lingnerstadt in Dresden soll ein Wohnhaus entstehen. Der Gestaltungskommission gefiel der erste Entwurf gar nicht.

Von Kay Haufe
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Diese Zeichnung zeigt den bisherigen Entwurf. Er wird nun überarbeitet und der Kommission ein zweites Mal vorgestellt.
Diese Zeichnung zeigt den bisherigen Entwurf. Er wird nun überarbeitet und der Kommission ein zweites Mal vorgestellt. © Zeichnung: Aktiva Bauträger GmbH

Für die künftige Dresdner Lingnerstadt gelten klare Prämissen. Danach sollen vor allem gegliederte Fassaden entstehen und keine langgezogenen Blöcke. Doch an Plattenbauten erinnert geradezu der Entwurf der Firma Aktiva Bauträger GmbH, die an der Ecke Zinzendorfstraße/Bürgerwiese drei sechs- und siebengeschossige Häuser mit insgesamt 59 Wohnungen errichten will. 

Vorgestellt wurde das Projekt jetzt in der Gestaltungskommission. „Diese Ecke bildet die Eingangspforte für das gesamte Quartier“, betonte Jürg Sulzer, der Leiter der Kommission, die besondere Lage. Doch dieser Aufgabe wurde der Architekturentwurf aus Sicht der Kommission nicht gerecht.

Obwohl auf Anregung des Stadtplanungsamtes zwei Architekten daran gearbeitet haben, um möglichst unterschiedliche Fassaden zu erhalten, wirke das Projekt wie aus einem Guss, weil die Gebäudeteile aneinandergereiht sind. Zudem sollen glänzende metallische Elemente an den Balkonen eingesetzt werden, die laut Gestaltungshandbuch dort nicht erlaubt sind. 

„Ich erkenne überhaupt keine unterschiedlichen Handschriften, dabei sollen die doch besonders das Quartier prägen“, sagte Mikala Holme Samsøe. Die Balkone wirkten wie aus einem Katalog. Und auch die Haube über der Dachterrasse an der Ecke wirke seltsam und deplatziert, so Thomas Knaup. Beide sind Mitglieder der Gestaltungskommission. Zudem trage der gemeinsame Sockel dazu bei, dass die drei Häuser wie eines wirkten.

Gut kam dagegen die Idee des Bauträgers an, eine Figur des benachbarten Mozartbrunnens in den Neubau zu integrieren. Eventuell in ein Café, das im Eckgebäude des Neubaus entstehen soll. Die teilweise zerstörte Plastik lagert im Lapidarium der Stadt. Eine Kopie schmückt heute den Brunnen.

Eine Figur des Mozartbrunnens an der Bürgerwiese soll in dem Neubau integriert werden.
Eine Figur des Mozartbrunnens an der Bürgerwiese soll in dem Neubau integriert werden. © Wikimedia Commons/bybbisch

„Bitte bessern Sie ihren Entwurf noch einmal nach“, sagte Jürg Sulzer und lud Bauträger wie Architekten in eine der nächsten Sitzungen ein. Er gab ihnen mit auf den Weg, dass vor allem das Eckgebäude eine große Kraft entfalten und genau für diesen Platz wirken soll als Eingangspforte. Zudem sollten die drei Häuser auch wirklich als drei eigenständige Gebäude entstehen, unabhängig von der Grundstücksgröße.

Investor Torsten Arlt, Aktiva-Geschäftsführer, zeigte sich irritiert. „Das Stadtplanungsamt hat uns extra zu dieser Umarbeitung der Fassaden geraten. Jetzt kommt hier genau das Gegenteil“, sagte er. Dennoch werde man sich der Kritikpunkte annehmen und umplanen.