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Kein Zurück für die alte Turnhalle

Das Gebäude in Kleinwelka steht seit Jahren leer. Sollte es wieder öffentlich genutzt werden? Die Meinung im Ortschaftsrat ist deutlich.

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© Uwe Soeder

Von Madeleine Siegl-Mickisch

Kleinwelka. Sport findet dort schon seit Jahren nicht mehr statt. Und doch geriet die alte Turnhalle von Kleinwelka jetzt wieder einmal in den Fokus des Ortschaftsrates. Er habe gehört, so Ortsvorsteher Friedemann Koban (CDU) in der jüngsten Sitzung, dass die Halle zum Verkauf stehe. Das wäre doch die Gelegenheit, darüber zu reden, ob das Gebäude wieder öffentlich genutzt werden sollte.

Koban schickte die Antwort aus seiner Sicht jedoch gleich hinterher, er nennt sie „der Vernunft geschuldet“. Solch einen größeren Raum zu haben, wäre für die Ortschaft zwar schön, „denn es gibt ja auch keine Gaststätte mehr“. Doch sei das Ansinnen wohl illusorisch, denn Kauf und Modernisierung der Halle würden sehr viel Geld kosten. Zudem hätten sich die Sportgruppen, die früher die Halle nutzten, inzwischen damit arrangiert, für ihr Training zur Turnhalle der Fichteschule zu fahren.

Auch Holger Jatzke (CDU) sieht daher keinen Bedarf für die Übernahme der Turnhalle durch die Kommune. Eine Nutzung als Dorfgemeinschaftshaus wäre angesichts der Nähe zum Friedhof und der begrenzten Parkmöglichkeiten sicher auch nicht unproblematisch. Außerdem könnten für Zusammenkünfte oder Feiern ja auch die Räumlichkeiten des Sportvereins am Sportplatz genutzt werden, warf Andreas Rentsch (CDU) ein. „Es gibt kein Konzept, es müsste viel investiert werden und es würden laufende Kosten anfallen – das würde nie durch den Stadtrat gehen“, fasste Roland Fleischer (SPD), der im Stadtrat Fraktionsvorsitzender seiner Partei ist, zusammen. Christian Schulze (CDU) gab allerdings zu bedenken, dass aus der Halle wohl irgendwann mal eine Ruine wird, wenn sich dort nichts tut.

Das Gebäude steht seit Jahren leer. Bis 2002 wurde es noch durch die Grundschule genutzt. Als diese schloss, drohte der Turnhalle dasselbe. Denn der Landkreis wollte die nicht mehr benötigte Immobilie verkaufen. Damals kämpfte der Ortschaftsrat für den Erhalt, es wurde eine Übergangslösung gefunden. Aber schließlich ging die Turnhalle doch an einen anderen Eigentümer – und mit ihr der gesamte Komplex an der Zinzendorfstraße, der einst ein Pflegeheim und zuvor die Sorbische Erweiterte Oberschule beherbergt hatte. Es kursierten große Pläne, so sollten ein Jugendhotel oder eine Sprachschule entstehen. Doch daraus wurde nichts, die Gebäude harren bis heute einer neuen Nutzung.