Döbeln
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Keine Langeweile trotz Corona-Krise

In den Stadien der Region wird derzeit kein Fußball gespielt. Dennoch haben die Platzwarte reichlich Arbeit.

Von Dirk Westphal
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Hat im Heinz-Gruner-Sportpark trotz Spielpause immer reichlich Arbeit: Platzwart Uwe Zimmermann.
Hat im Heinz-Gruner-Sportpark trotz Spielpause immer reichlich Arbeit: Platzwart Uwe Zimmermann. © Dietmar Thomas

Döbeln. Blauer Himmel, herrlicher Sonnenschein. Eigentlich super Bedingungen, um Sport zu treiben. Auch im Döbelner Heinz-Gruner-Sportpark, wo sonst 13 Fußballmannschaften mit rund 230 Spielern ihre Heimstatt haben. Seit zwei Wochen liegt die Anlage brach. Kein Training, keine Punktspiele werden absolviert. 

Aufgrund der Corona-Krise vorerst bis einschließlich 19. April gilt eine Generalabsage des Sächsischen Fußballverbandes, der sich der regionale Fußballverband angeschlossen hat. Arbeit bleibt für Platzwart Uwe Zimmermann und seine zwei Mitarbeiter dennoch reichlich. Auch solche, die ansonsten liegenbleibt.

„Wir können dadurch jetzt mal die Laufbahn, die Weitsprung- und Kugelstoßanlage saubermachen, die vor allem vom Gymnasium für den Schulsport genutzt werden“, sagt Zimmermann. Aber auch die normalen Instandhaltungsarbeiten sind Pflichtprogramm. Zweimal in der Woche werden, je nach Graswachstum, die beiden Rasenplätze gemäht.

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Turnusmäßige Wartungsarbeiten

Der Kunstrasenplatz wird dagegen einmal in der Woche gereinigt. „Da müssen die organischen Abfälle, zum Beispiel von den Bäumen, abgekehrt werden“, sagt Zimmermann. Es wäre jedoch weniger Pflege nötig, wenn er nicht benutzt würde. Als Instandhaltungsmaßnahme wurde bereits feiner Sand eingekehrt. „Das wäre jetzt sowieso fällig gewesen. Aber dadurch, dass die Anlage derzeit nicht in Betrieb ist, konnten wir das ohne zeitlichen Druck durchzuführen“, so Zimmermann.

So lange das Wetter mitspielt, würde vor allem im Außengelände gearbeitet. „Die ganzen Aufgaben sind ja nicht in einer Stunde gemacht. Nicht zuletzt, da man auf dem großen Terrain lange Wege zu absolvieren hat“, sagt Zimmermann. Gerade die Weiträumigkeit des Heinz-Gruner-Sportparks würde es einfacher machen, sich an die behördlichen Vorgaben wegen der Corona-Krise zu halten. „Wir haben da kaum Kontakt. Das ist der Vorteil von dem großen Gelände“, sagt Uwe Zimmermann.

Insgesamt sieht er die spielfreie Zeit im Frühjahr mit Blick auf das Geläuf eher hoffnungsvoll. Die Plätze würden, gerade beim für diese Jahreszeit eher typischen Schmuddelwetter, nicht so strapaziert. „Wir brauchen keine Löcher stopfen und der Platz kann sich erholen. Und so denkt Uwe Zimmermann, dass er den Fußballern nach der Corona-Krise einen ganz feinen Rasen präsentieren kann. Vielleicht aber erst in der kommenden Saison, denn die derzeitige würde er, nicht zuletzt auch als Trainer der B-Junioren-Mannschaft des Vereins, komplett abbrechen. „Es hat doch keinen großen sportlichen Mehrwert, die Serie auf Krampf zu Ende spielen zu wollen“, sagt er.

Saisonstopp sinnvoll

„Irgendwann beginnt wieder die Schule und dann müssen die Kinder und Jugendlichen den fehlenden Stoff nachholen und Prüfungen schreiben. Da haben sie anderes im Kopf als den Fußball.“ Auf Null stellen und im Herbst mit der gleichen Staffeleinteilung neu beginnen, wäre eine Variante, die sich der Nachwuchscoach vorstellen kann. 

Eigentlich nicht nur im Nachwuchs, sondern auch im Erwachsenenbereich. „Dann lieber mal ein Freundschaftsspiel machen, wenn man das wieder darf“, sagt Zimmermann, dem mit seinen Mitstreitern im Gruner-Sportpark trotz der spielfreien Zeit nicht langweilig wird. „Denn zu tun ist immer etwas“, so der Platzwart.

Nicht nur in Döbeln, sondern auch in den anderen Spielstätten kann derzeit kein Fußball gespielt werden. „Der Platz muss dennoch gemäht und gepflegt werden, auch wenn derzeit alles ruht“, sagt Holger Mimel, Präsident des SV Medizin Hochweitzschen. „Es ist allerdings alles etwas runtergefahren. Volker Partzsch schaut aber nach dem Rechten“, so der Vereinchef, der die kommenden zwei Wochen abwarten und mit seinem vom Vorstand angeleiteten Rentnerteam dann die Ruhesituation nutzen will, um den Nebenplatz herzurichten.

„Das Gras wächst trotz Corona“, weiß auch der Waldheimer Greenkeeper Andreas Kügler. Der betreut Plätze in Richzenhain und Massanei und hat entsprechend zu tun. „Es geht langsam los – mähen, schleppen, vertikutieren“, so Kügler und fügt an: „Wenn ich allein auf dem Traktor sitze, da passiert mir nichts.“

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