Seoul/Pjöngjang. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat sich nach Berichten der nordkoreanischen Staatsmedien vom ersten Auftritt südkoreanischer Popmusiker in Pjöngjang seit 13 Jahren „tief bewegt“ gezeigt. Das Konzert im Großen Theater im Osten Pjöngjangs am Sonntagabend habe sein Verständnis der Populär-Kunst auf südlicher Seite vertieft, wurde der Diktator am Montag zitiert. Der Besuch der Sänger und Gruppen aus Südkorea sei „eine bedeutende Gelegenheit, die Einheit der Nation zu demonstrieren“.


Die Zuschauer hätten „enthusiastisch“ gejubelt, als Kim mit dem südkoreanischen Kulturminister Do Jong Hwan und anderen Gästen in der Galerie erschienen sei, hieß es. Bilder südkoreanischer Medien zeigten, wie der in einem dunklen Mao-Anzug gekleidete Kim klatschte und der Menge zuwinkte.
Nach Berichten der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap soll Kim der erste der drei bisherigen nordkoreanischen Machthaber aus der Herrscher-Dynastie der Kims gewesen sein, der einem Konzert südkoreanischer Musiker beigewohnt hat.
Das Konzert kam als Folge der Annäherung beider Länder seit Anfang des Jahres zustande. Die südkoreanische Delegation, die am Samstag angereist war, umfasst neben in Südkorea gefeierten Popstars (K-Pop) auch Regierungsvertreter und ein Taekwondo-Showteam. Mit den Auftritten der Musiker, die am Dienstag in der nordkoreanischen Hauptstadt ein weiteres Konzert geben, setzen beide Länder den Kulturaustausch fort, den sie bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang im Februar wieder aufgenommen hatten. Nordkorea hatte für das Rahmenprogramm der Spiele unter anderem ein großes Ensemble mit Sängern, Tänzern und Instrumentalisten geschickt. (dpa)