Kamenz
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Kinderhaus Wiesa feiert Richtfest

Für 4,5 Millionen Euro entsteht der erste Kita-Neubau in Kamenz seit der Wende. Ab Spätsommer 2020 bietet das Objekt 170 Kindern Platz.

Von Ina Förster
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Oberbürgermeister Roland Dantz (l.) schlug am Donnerstag den letzten Nagel symbolisch in den neuen Dachstuhl des künftigen Kinderhauses in Wiesa. Matthias Horn von der Kero Zimmerei und Holzbau GmbH aus Rotenburg zählte 42 Schläge.
Oberbürgermeister Roland Dantz (l.) schlug am Donnerstag den letzten Nagel symbolisch in den neuen Dachstuhl des künftigen Kinderhauses in Wiesa. Matthias Horn von der Kero Zimmerei und Holzbau GmbH aus Rotenburg zählte 42 Schläge. © Matthias Schumann

Kamenz. Die Sonne lachte am Donnerstagmorgen passend zum freudigen Anlass in Wiesa. Und die große Richtkrone mit vielen bunten Bändern machte sich ausgesprochen gut vor der blauen Himmelskulisse. Per Kran schwebte selbige auf den neuen Dachstuhl des künftigen Kinderhauses. Ganz oben auf der Brüstung stand erwartungsfroh Oberbürgermeister Roland Dantz, dem die Ehre zu teil wurde, den letzten Nagel ins Holz zu schlagen. Eine Aufgabe, vor der ihm übrigens regelmäßig graute. „Neben dem Anstechen eines Bierfasses ist das die zweitschlimmste Aufgabe, die ein Bürgermeister hat“, schmunzelte er. Matthias Horn von der Kero Zimmerei und Holzbau GmbH aus Rotenburg zählte am Ende „nur“ 42 Schläge. Und es gab drei Schlucke Schnaps samt zünftigen Zimmermannsspruch obendrein.

Ganze 4,5 Millionen Euro fließen in das moderne Haus. Die Eigenkosten der Stadt belaufen sich auf 2,49 Millionen Euro. „Der Rohbau ist nun geschafft und der Dachstuhl wurde gesetzt. Die Gebäudestruktur ist mittlerweile auch von Weitem räumlich wahrnehmbar und der Baufortschritt sichtbar“, hieß es bereits in der Einladung. Und viele Neugierige folgten dieser. Vor allem auch die Nutzer des künftigen Objektes – die Kinder selbst. Mit der Nähe zur Wiesaer Grundschule wird ein gut durchdachtes Konzept mit „viel platz um die Hüften“ umgesetzt. „Wir brauchten einen langen Anlauf, um letztendlich diesen optimalen Ort zu finden. Auch mithilfe aller Ortschaftsräte von damals ist es uns sehr gut gelungen, meine ich“, so OB Roland Dantz. Seit 2016 fiebert man der neuen Kita entgegen. Nun ist sogar schon ein Wunsch-Ende in Sicht. „Wenn alles klappt, können die Kinder im September 2020 zum Schulbeginn einziehen“, so der Bürgermeister. Bereits im Juli soll die Bauabnahme erfolgen.

Für den Einsatz von erneuerbaren Energien wurden bereits im Mai sechs Erdsondenbohrungen durchgeführt. Erdwärmepumpen sorgen hier künftig für die energetische und wirtschaftliche Nutzung des Gebäudes. Die Nutzung von innovativen Energiequellen werden für niedrige Betriebskosten und nachhaltig für eine bessere Umweltfreundlichkeit sorgen. Weiterhin mussten Medienleitungen verlegt werden. Auch diese Arbeiten sind bereits Geschichte. „Mit dem Richtfest ist der erste Meilenstein geschafft. Jetzt stehen noch die Leistungen von Fenstereinbau und die Dacheindeckung bevor, um das Gebäude winterfest zu machen“, heißt es. Wenn das Wetter keinen Strich durch die Rechnung macht, kann mit dem Ausbaugewerken unmittelbar im Januar 2020 begonnen werden. Anschließend beginnen die Gewerke Elektro-, Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärinstallationen sowie Bodenleger, Malerarbeiten und Ausstattung zu arbeiten. Roland Dantz dankte zum Richtfest am Donnerstag schon einmal allen bisher beteiligten Baufirmen. Auch Architekt Gunter Eisold ließ es sich nicht nehmen, beim Richtfest dabei zu sein.

Taubenschlag bleibt

Ab 2020 werden hier Kinder der Grundschule Wiesa „Sophie Scholl“ mit 100 Hortplätzen sowie 46 Kindergarten- und 24 Kinderkrippenplätze untergebracht. „Somit wird die Stadt dem Zuwachs an Kindern mit Anspruch auf einen Betreuungsplatz gerecht“, heißt es. Das Raumkonzept verfolgt im Übrigen eine gemeinsame Nutzung von Gemeinschafts- und Mehrzweckräumen sowie eine klare Gliederung der Funktionsräume in primäre und sekundäre Bereiche. Die Innengestaltung soll eine Atmosphäre schaffen, die Stimulation und Neugier sowie die Sinnes- und Bewegungsentwicklung der Kinder fördert. Mit einer großen Außenspielfläche kann Naturbeobachtung und Entdeckung der Umwelt zur Entwicklung beitragen.

Dass für den Neubau ein Dreiseithof weichen musste, bedauerten noch vor einiger Zeit viele Kamenzer. Doch eine schöne Neuigkeit gibt es: Der alte charakteristische Taubenschlag soll wieder einen Platz vor dem neuen Kinderhaus finden. Auch ein Name für die Kita wird noch gesucht, war zu erfahren. Erste Ideen gibt es. „Zum Taubenschlag“ wurde aber bereits mit einem Augenzwinkern ausgeklammert …

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