Dresden. Im Zusammenhang mit dem vermutlich größten deutschen Fall von Kinderpornografie ermitteln die Behörden in Sachsen gegen knapp 200 Tatverdächtige.
Vertreten sind alle Alters- und Berufsgruppen, ebenso alle Gegenden von Sachsen, sagte gestern eine Sprecherin des Landeskriminalamtes in Dresden. Die Ermittlungen laufen noch. Bei zahlreichen Durchsuchungen wurden Computer, Festplatten und Datenträger beschlagnahmt. In allen Fällen handelt es sich um private Geräte, Computer in Betrieben oder Behörden sind nicht betroffen.
Die bundesweite Aktion gegen Kinderpornografie unter dem Decknamen „Himmel“ läuft bereits seit Jahresbeginn. Nach bisherigem Ermittlungsstand sollen bundesweit 12000 Personen verdächtig sein, sich pornografische Darstellungen von Minderjährigen auf den Computer geladen zu haben.
In Hessen wird in mehr als 1000 Fällen ermittelt, in Nordrhein- Westfalen in 3000, gaben die Sprecher der jeweiligen Ermittlungsbehörde an. Nähere Angaben wollten sie mit Hinweis auf die laufenden Ermittlungen nicht machen. Baden-Württemberg hatte zuvor 1700 Verdachtsfälle mitgeteilt, Bayern 2000, Sachsen-Anhalt 300.
Federführend bei den Ermittlungen ist die Staatsanwaltschaft Berlin. Dort soll der Internet-Provider sitzen, der auf seinen Servern einen ungewöhnlich intensiven Datenverkehr registriert hatte. Die Firma soll die Daten analysiert und dabei festgestellt haben, dass von dort aus kinderpornografische Dateien heruntergeladen wurden.
Die in einigen Medienberichten genannte Firma Strato erklärte, nicht der entsprechende Informant gewesen zu sein. (dpa/ddp)