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Kinderturnzeit fehlt der Platz in Heidenau

Sylvia Lewalder bietet Turnkurse für die Allerjüngsten an. Die Kinder merken dabei nichts von der Sorge, die sie umtreibt.

Von Heike Sabel
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Noch haben Sylvia Lewalder (M.) und die Mütter Nicole Fiedler (r.) und Jeannette Frühauf mit ihren Kindern Mariella und Luise gut Lachen. Doch bis zum Sommer muss ein neuer Raum für die Kinderturnzeit gefunden sein.
Noch haben Sylvia Lewalder (M.) und die Mütter Nicole Fiedler (r.) und Jeannette Frühauf mit ihren Kindern Mariella und Luise gut Lachen. Doch bis zum Sommer muss ein neuer Raum für die Kinderturnzeit gefunden sein. © Daniel Schäfer

Das Turnen als erzählte Geschichte: Wie das funktioniert? Indem Hüpfen, Springen, Kriechen, Werfen mit einer Geschichte verbunden werden. Sylvia Lewalder animiert die Kinder und ihre Mütter – auch ein Vater und eine Oma sind dabei – pantomimisch in die Schneeanzüge zu steigen, durch den Schnee zu stiefeln, in den Wald zu rennen, Schneebälle zu werfen. Eine Runde hüpfen, die nächste springen, dann Purzelbaum – das war Sylvia Lewalder zu langweilig. Also ließ sie sich etwas einfallen, das inzwischen bei Eltern durchaus ein Geheimtipp ist: Die „Kinderturnzeit“ von Sylvia Lewalder in der Großsedlitzer Grundschule. Doch nun hat sie ein Problem.

Mariella wärmt sich auf. Die Dreijährige rennt ihre Runden. Sie gehört schon zu den Großen, die manchmal vorturnen dürfen. Die zweijährige Luise wartet auf das „Sport frei“. Ihren Müttern Nicole Fiedler und Jeannette Frühauf sind die Bewegung und die Zeit mit ihren Töchtern wichtig. Nebenbei werden Kinder und Mütter sicher, die Kinder in ihren Bewegungen und ihrer Koordination, was die Mütter auf dem Spielplatz etwas ruhiger werden lässt.

Jeannette Frühauf gefallen die geturnten Geschichten. Sie erinnert sich an eine im Herbst, als die Stäbe die Bäume im Wald waren. „Das regt auch gleich noch die Fantasie der Kinder an.“ Außerdem sei es schön, dass Kinder und Mütter zusammen turnen. Für Jeannette Frühauf und ihre Luise ist das eine Mama-Tochter-Stunde. Früh war die Mutter mit dem Baby schon im Babykurs bei Sylvia Lewalder.

Sie hat inzwischen Kurse für Kinder zwischen null und zehn Jahren im Angebot. Sie gründete ihr Unternehmen 2010, begann mit einem Kurs, heute sind es acht an vier Tagen. „Tendenz steigend.“ 60 Namen stehen auf der Warteliste. Deshalb und weil die Grundschule künftig den Raum selbst wieder braucht, sucht Sylvia Lewalder nach Alternativen.

80 bis 100 Quadratmeter sollte der Raum groß sein, mindestens 3,50 Meter hoch, mit Laminat, Parkett oder auch Linoleum ausgelegt und keine Säulen oder Ähnliches haben und am bestens fünf Tage die Woche nutzbar sein. Etwa zehn Räume hat sich Sylvia Lewalder in den vergangenen Wochen schon angesehen. Mal zu klein, mal zu verschachtelt, mal zu teuer. Sylvia Lewalder sucht weiter, nutzt jede Gelegenheit. Noch ist etwas Zeit bis zum neuen Schuljahr. Doch mit jeder Woche rückt auch die Gefahr näher, die Kurse aussetzen zu müssen, wenn sie keinen Raum findet.

Das würden nicht nur Mütter wie Nicole Fiedler und Jeannette Frühauf bedauern. Auch Sylvia Lewalder weiß, wenn sie einmal Pause macht, wird es schwer. Sylvia Lewalder arbeitet unter anderem mit dem Kreissportbund sowie der AOK zusammen, viele Kurse sind über Gutscheine abrechenbar. Aber auch wenn die mal abgelaufen sind, machen viele Eltern auf eigene Kosten weiter, sagt Sylvia Lewalder.

Die turnerische Wanderung durch den Schnee führt inzwischen zu ganz tief hängenden Ästen. Deshalb müssen die Kinder erst in die Knie gehen, sich dann ducken und schließlich auf allen Vieren gehen. Sylvia Lewalder nennt es „freudbetontes Sportprogramm“. Den Kindern macht es einfach Spaß – und den Erwachsenen auch. „Es ist einfach etwas anderes“, sagen sie.

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