Merken

Kirche bekommt neues Dach

Die Konstruktion bedarf mitsamt des Turmes einer Überholung. Ohne Spenden ist die Sanierung aber kaum möglich.

Teilen
Folgen
© Dietmar Thomas

Von Frank Korn

Altenhof. Die St. Ägidienkirche in Altenhof soll im Dachbereich umfassend saniert werden. „Wir haben im vergangenen Jahr das Runddach am Seitengebäude neu gedeckt. Bei einer Untersuchung ist festgestellt worden, dass die Schäden am Dach und Dachstuhl sowie am Turm mit dem Glockenstuhl sehr groß sind“, sagt Bernd Eulitz, Vorsitzender des Kirchenvorstands.

Insgesamt 284 000 Euro würde die Sanierung des Daches kosten. Die Summe soll über verschiedene Kanäle finanziert werden. Etwas mehr als die Hälfte, 146 000 Euro, stellt die Landeskirche zur Verfügung. 100 000 Euro sollen aus dem Förderprogramm Leader kommen. „Die Anträge sind eingereicht. Die Bewilligung steht noch aus, doch hoffen wir, dass wir die Zusage bekommen“, so Bernd Eulitz. Der Eigenanteil der Kirchgemeinde liegt bei 23 000 Euro. Fehlen noch 15 000 Euro, die über Spenden aufgebracht werden sollen. Wenn alles gut geht, könnte die Sanierung im Frühjahr 2018 beginnen.

Die Kirche wurde im Jahr 1203 erstmals erwähnt. „Sie wurde vermutlich vom Zisterzienser-Orden als eine romanische Kirche errichtet“, weiß Manfred Lempe, der ebenso wie Bernd Eulitz und Angelika Findeisen zum Kirchenvorstand gehört. Durch ein Hochwasser wurde die Zisterzienser-Kirche im Kloster Buch zerstört und die Mönche fanden Zuflucht im „alten Hof“, dem heutigen Altenhof.

Mit dem Turm der Kirche hat es eine besondere Bewandtnis. „Er ist ein Dachreiter, das heißt, er steht mit der vollen Last auf den Deckenbalken der Dachkonstruktion“, erklärt Bernd Eulitz. In den vergangenen Jahrhunderten soll der Turm schon zweimal abgestürzt, und danach nur provisorisch wieder instand gesetzt worden sein. Bei der Untersuchung im vergangenen Jahr sind Fotos gemacht worden, die das Ausmaß der Schäden dokumentieren. „Es wird wirklich Zeit, dass eine Sanierung durchgeführt wird“, so Eulitz.

Angelika Findeisen berichtet, dass die Kirche nicht nur für die Gottesdienste genutzt wird. „Sie ist für uns praktisch das Gemeindezentrum, hier finden auch Feste oder Konzerte statt“, so Findeisen. Wohl auch deshalb wurden bei einer Innensanierung Anfang der 1970er-Jahre auch die Kirchenbänke entfernt und durch Stühle ersetzt. „Damit sind wir flexibler und können den Raum besser nutzen“, sagt Angelika Findeisen. Im vergangenen Jahr ist die Schmeißer-Orgel für etwa 46 000 Euro saniert worden (DA berichtete).

Ein Teil des Geldes für die Orgelrestaurierung stammte aus Spenden. Darauf hofft der Kirchenvorstand auch für den Fall der Dachsanierung. Der Grundstock ist schon gelegt. Jörg Geilert, Geschäftsführer der gleichnamigen Firma im Ort, hat sich zum runden Geburtstag keine Blumen schenken lassen, sondern um Spenden für die Sanierung des Kirchendachs gebeten. „Über tausend Euro sind zusammengekommen“, freut sich der Geschäftsmann.

Und Jörg Geilert hat noch eine weitere Aktion mit eingefädelt. Ein Freund von ihm konnte zur Geburtstagsfeier nicht anwesend sein. Norbert Tunze, so dessen Name, spielt im Gewandhausorchester Leipzig Bratsche. Zudem tritt Tunze im Leipziger Reinhold-Quartett gemeinsam mit Dietrich Reinhold (Violine), Dorothée Erbiner (Violoncello) und Tobias Haupt (Violine) auf. Geilert konnte ihn und seine Mitstreiter überzeugen, in der Altenhofer Kirche ein Konzert zu geben. „Sämtliche Einnahmen spenden wir für die Sanierung des Kirchenturms“, heißt es auf der Eintrittskarte.

26. November, 16.30 Uhr, Benefizkonzert in der Kirche Altenhof. Karten zum Preis von 25 Euro über Firma Geilert (Telefon 034321 622000, E-Mail [email protected]) oder Romy Eulitz (Telefon 034321 68240, nach 18 Uhr).