Döbeln. Am Donnerstagabend, gegen 20.30 Uhr, war die Polizei in der Bahnhofstraße im Einsatz. In den Grünanlagen hatte sich eine Gruppe Asylbewerber aufgehalten. Die Menschen waren zuvor im Wohnobjekt in der Bahnhofstraße angekommen. Wie die Flüchtlinge den Polizeibeamten erklärten, wollten sie nicht in der Unterkunft verbleiben und im Freien übernachten. Wie sich herausstellte, waren dafür die unterschiedlichen Religionen der insgesamt angekommenen 49 Asylbewerber ausschlaggebend.
Gemeinsam mit einer Vertreterin der Landesdirektion Sachsen und dem Pfarrer der ev.-luth. Kirchgemeinde in Döbeln konnte vor Ort vermittelt und eine kurzfristige Lösung gefunden werden. 25 Asylbewerber durften die Nacht in der Kirche verbringen. Die anderen 24 zogen in die Unterkunft ein.
Am späten Donnerstagnachmittag waren die 49 Flüchtlinge in der Döbelner Bahnhofstraße angekommen. Es handele sich ausschließlich um Syrer, teilt das Landratsamt auf Anfrage mit. Die Schule soll als Notunterkunft für ein halbes Jahr dienen. Die Klassenräume waren für jeweils zwölf Bewohner mit Doppelstockbetten und Spinden ausgestattet worden. Der Speiseraum im Keller dient als Gemeinschaftsraum. Weil sich im Gebäude zwar Toiletten, aber keine Duschen befinden, wurde auf dem Parkplatz ein Duschcontainer aufgestellt.
Mit im Gebäude befindet sich die Volkshochschule Döbeln. Auch das Medienpädagogische Zentrum arbeitet im Haus weiter. Dort können Lehrer Medien als Unterrichtsmittel ausleihen. Dieser Service stehe weiter zur Verfügung, so Christine Klecker, Geschäftsführerin der Mittelsächsischen Kultur gGmbH. Geöffnet sei das Medienpädagogische Zentrum von Montag bis Donnerstag von 12 bis 16 Uhr.