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Zu viele Kinder aus Fremdgemeinden?

Die Stadt hat die Betreuungsverträge nun überarbeitet. Der Anspruch auf den Kita-Platz erlischt sechs Monate nach dem Wegzug.

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© Monika Skolimowska/dpa

Von Juliane Richter

Der Wohnort im Umland, aber der Arbeitsplatz in Dresden – in diesem Fall wünschen sich viele Eltern von Kleinkindern einen Kita-Platz in Dresden. Wie aus dem neuesten Kitafachplan hervorgeht, ist die Nachfrage von Familien aus sogenannten Fremdgemeinden weiter gestiegen, obwohl der zuständige Eigenbetrieb Kindertagesstätten vergangenes Jahr nur noch sehr restriktiv derartige Anträge bearbeitet hat.

Im Juni 2017 wurden insgesamt 884 Kinder, inklusive 364 Hortkindern, aus Fremdgemeinden in Dresdner Kitas betreut. Das sind 67 mehr als im Vorjahr. „Dem gegenüber stehen 217 Dresdner Kinder und damit ein Rückgang um 20 Kinder, die in angrenzenden Gemeinden betreut werden“, heißt es im Fachplan. Auf SZ-Anfrage erklärt der Eigenbetrieb, dass es trotz der Fremdgemeindekinder bislang zu keinen Engpässen im Angebot an Kita-Plätzen für Dresdner Kinder gekommen ist. Allerdings ist eine schwierige Entwicklung festzustellen. Früher hat es sich bei den Fremdgemeindekindern vor allem um Vorschulkinder gehandelt, denen ein Kita-Wechsel so kurz vor dem Schuleintritt erspart werden sollte. Mittlerweile handelt es sich „vielmehr um Fälle, wo die Betreuungsverträge kurz vor dem Wegzug in die Fremdgemeinde abgeschlossen werden und somit ein Verweilen von bis zu fünf Jahren als Fremdgemeindekind in einer Dresdner Kita erfolgt.“ An dieser Stelle will der Eigenbetrieb nun stärker einhaken, um auch in den kommenden Jahren ausreichend Plätze für Dresdner Kinder anbieten zu können. Zum Jahresbeginn wurden die Betreuungsverträge für die städtischen Kitas entsprechend angepasst.

Der Anspruch auf den Platz erlischt damit sechs Monate nach dem Wegzug aus Dresden. Im März wurden die freien Kita-Träger aufgefordert, ihre Verträge dahingehend anzupassen. Ausnahmefälle für Vorschulkinder sowie Einzelfallprüfungen soll es aber auch in Zukunft weiter geben.