Nicht nur Dresdner Abwässer werden in Kaditz gereinigt, sondern auch die aus dem Umland. Zwar ist das Klärwerk hochmodern ausgebaut. Seit 2012 reift der Klärschlamm in Faultürmen, wodurch der Schlammgeruch stark zurückging. Doch seit Anfang 2016 zogen wieder Wolken mit Schlammdunst übers Klärwerk.

Die Stadtentwässerung hat seitdem viel unternommen. Eine ausgefallene Filteranlage wurde gewechselt. Zudem hatten die Klärwerker an der Station, an der der ausgefaulte und geschleuderte Schlamm auf Lkws verladen und abtransportiert wird, eine Übergangslösung geschaffen. Eine Anlage besprüht den Schlamm beim Verladen mit einem Wassernebel, der natürliche Limonenöle erhält. Das geschieht nach dem Prinzip des Duftsprays auf Toiletten. „Wir hatten den Eindruck, dass dies geholfen hat“, berichtet Klärwerksleiter Gert Bamler. Einen Monat lang gab es überhaupt keine Anwohnerbeschwerde. Aus Frostschutzgründen musste die Duftanlage jetzt zeitweise abgeschaltet werden, was im kalten Winter nicht ganz so problematisch ist.

„Wir sind noch am Experimentieren“, sagt Bamler. Die Stadtentwässerung hat ein Ingenieurbüro beauftragt, mehrere Varianten tiefer zu untersuchen. So könnte ein großer Biofilter die Abluft reinigen. Möglich ist auch ein Spezialfilter, bei dem UV-Strahlen chemische Verbindungen „knacken“ und ein Aktivkohlefilter die Stoffe entfernt. Zudem gibt es Varianten von Anlagen, in denen Waschflüssigkeit oder erhitze Abluft Gerüche entfernt. Im Frühjahr soll die Untersuchung vorliegen, sodass die Entscheidung fallen kann. Ziel ist es, nächstes Jahr einen guten Filter an der Schlammverladung zu installieren.