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Klärschlamm-Entsorgung wird teurer

Ob und wie sich die höheren Preise auf die Abwassergebühr auswirken, steht noch nicht fest.

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© Symbolbild/dpa

Leisnig/Gersdorf. Was am Ende der Abwasserbehandlung übrig bleibt, ist Klärschlamm. Der fällt in der großen Kläranlage in Paudritzsch, aber auch in den kleinen, erst in den zurückliegenden Jahren gebauten Anlagen an. Rund 700 Tonnen jährlich kommen zusammen. Die lässt der Abwasserzweckverband Leisnig (AZV) ins Landwirtschaftliche Verarbeitungszentrum (LAV) nach Markranstädt bringen. Dort allerdings, erklärte AZV-Geschäftsführer Michael Tecklenburg, türmen sich langsam die Klärschlammberge.

Der Grund sind nach seinen Worten Änderungen in der Düngemittel- und Klärschlammverordnung. Nach der dürfen Klärschlämme jetzt nicht mehr so ohne Weiteres auf die Felder aufgebracht werden wie in der Vergangenheit. „Daher wachsen die Lager und das LAV weiß mit den neuen Lieferungen nicht mehr wohin“, schilderte Tecklenburg.

Diese Situation ist auch der Grund dafür, weshalb der Markranstädter Betrieb nicht mehr mit den bisher kalkulierten Preisen für die Klärschlamm-Entsorgung auskommt. Tecklenburg zufolge ziehen die Preise von 44,60 Euro pro Tonne auf 60 Euro an. „Das würde jedes Jahr Mehrkosten in Höhe von 12 000 Euro verursachen“, rechnete der AZV-Chef vor. Er schlug den Verbandsmitgliedern vor, den neuen Preis für die nächsten Monate zu akzeptieren und den bestehenden Vertrag mit dem LVA fristgerecht zum nächstmöglichen Termin zu kündigen. Das ist der 31. März nächsten Jahres. Bis dahin könne die Leistung neu ausgeschrieben und vergeben werden. Der Verband hoffe, zusammen mit dem Waldheimer zu einem günstigen Ergebnis zu kommen. Ob sich die Verteuerung auf den Abwasserpreis niederschlägt, kann Tecklenburg nicht sagen. Die Preise werden erst neu kalkuliert.

Nach seiner Marktbeobachtung geht die Tendenz dahin, Klärschlamm zu verbrennen. Dafür nehmen Anlagen derzeit um die 80 Euro, in westlichen Bundesländern aber auch schon mehr als das Doppelte, so Tecklenburg. (DA/sig)