Von Thomas Krohner
All diejenigen, die erst vor Kurzem nach Dresden umgezogen sind, finden im nachfolgenden Text einige Erfindungen aus der Sachsenmetropole, die das Leben und den Alltag mehr oder weniger stark verändert haben.
Kleinbildkamera
Die „Contax“ von der Dresdner Zeiss-Ikon war die erste Kleinbildkamera für perforierten Film, die 1932 auf den Markt gebracht wurde. Die erste einäugige Kleinbild-Spiegelreflexkamera war die „Kine Exakta“ aus dem Ihagee-Kamerawerk in Dresden von 1936.
Filtertüte
Die Filtertüte ließ die Dresdner Hausfrau Melitta Bentz 1908 patentieren. Sie störte es, dass der letzte Schluck stets mehr Kaffeesatz als Kaffee enthielt. Sie durchlöcherte den Boden eines Messingtopfes und legte darauf ein Löschblatt aus dem Schulheft ihres ältesten Sohnes.
Büstenhalter
Am 5. September 1899 meldete Christine Hardt aus Dresden beim Kaiserlichen Patentamt ein „Frauenleibchen als Brustträger“ mit der Patentschrift Nr.110888 an. Die verstellbaren Träger, von denen das Leibchen abgeknöpft werden konnte, waren Männerhosenträger.
Bierdeckel
Der Dresdner Robert Sputh erhielt 1892 für die Produktion von Faserguß-Untersetzern das Patent 68499. Er goss Papierbrei in Formen und ließ den über Nacht trocknen. Die Untersetzer hatten einen Durchmesser von 107 Millimetern und waren fünf Millimeter stark.
Lodenmantel
Die Erfindung des Lodenmantels würden die allermeisten sicherlich in Süddeutschland vermuten. Aber das Allwetter-Bekleidungsstück entstand im Geschäft von August Loden in Dresden. Die Adresse des einstigen Ladens lautete Kesselsdorfer-/Ecke Kronprinzenstraße.
Mundwasser
Das Odol-Mundwasser wurde 1892 im Dresdner Chemischen Laboratorium Lingner, der späteren Lingner-Werke AG, erstmals produziert. Karl August Lingner initiierte die Große Internationale Hygieneausstellung 1911 sowie das Deutsche Hygiene-Museum in Dresden.
Teebeutel
Der heutige Teebeutel wurde von Adolf Rambold, einem Mitarbeiter der Dresdner Firma Teekanne, erfunden. Im Jahr 1929 brachte das Unternehmen den ersten Aufgussbeutel aus einem geschmacksneutralen Spezialpergamentpapier auf den Markt.
Tonband
Als erstes deutsches Tonband gilt das „singende Papier“ des Dresdner Ingenieurs Fritz Pfleumer. Es erhielt das Reichspatent 500900. Das Prinzip: Ein mit Metallpulver beschichtetes Papierband. Später wurde es von strapazierfähigerem Celluloid-Band abgelöst.
Zahncreme
Die Zahncreme wurde 1907 von dem Dresdner Apotheker Ottomar Heinsius von Mayenburg erfunden. Unter dem Namen Chlorodont erlangte die Zahncreme Weltruhm. Vorher verwendeten die Menschen Zahnpulver auf Kreidebasis oder spülten mit Mundwasser.