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Leipziger Minifant in kritischem Zustand

Bền Lòng war von seiner Mutter verstoßen worden, entwickelte sich aber dank Ersatzmilch gut. Ob die Verschlechterung an seiner Ernährung liegt?

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Elefantenbulle Bền Lòng im März mit seinem Pfleger im Gehege in Leipzig.
Elefantenbulle Bền Lòng im März mit seinem Pfleger im Gehege in Leipzig. © Archivbild/Zoo Leipzig

Bền Lòng geht es gar nicht gut. Der Gesundheitszustand des acht Monate alten Elefantenbullen bereitet dem Zoo Leipzig seit Wochenbeginn große Sorgen. Das Jungtier trinke nicht genug, wirke matt und weise besorgniserregende Blutwerte auf, teilte der Zoo am Mittwoch mit. Die Werte deuteten demnach auf ein Problem bei der Leberfunktion hin. 

Seit  seiner Geburt hatte sich das Tier nach Angaben des Zoos zunächst gut entwickelt. Der Bulle wurde anstelle von seiner Mutter Hoa von den Tanten Don Chung und Rani betreut und mit Ersatzmilch versorgt - die Mutter hatte Bền Lòng nicht angenommen. Wegen der schwierigen Ernährung ohne Muttermilch wurden seine klinischen Werte ständig überwacht, so dass der Zoo die jetzigen Veränderungen feststellen konnte. Bei der Suche nach der besten Ernährung des Elefanten bekam der Zoo Unterstützung von der Uni-Kinderklinik sowie dem Zentrallabor der Universität Leipzig. 

"In den vergangenen Tagen haben sich das Allgemeinbefinden und die Blutwerte jedoch erneut verschlechtert, so dass die Therapie neuerlich angepasst wurde“, erklärte Zootierarzt Dr. Andreas Bernhard.  "Jetzt müssen wir hoffen, dass die verbleibenden medizinischen Maßnahmen anschlagen und sich der kritische Zustand von Bền Lòng bessert“, sagte Zoodirektor Jörg Junhold, der in einer Mitteilung zugleich das hohe Engagement der Mediziner und der Zoo-Mitarbeitern betonte. 

Der kleine Elefant war am 25. Januar zur Welt gekommen. Um ihn kümmern sich Ziehmutter Don Chung sowie die "Tanten" Rani und Trinh. "Es ist schwierig, Elefantenkälber ohne die Mütter aufzuziehen, weil die Muttermilch schwer nachzubilden ist und es kaum Erfahrungen dazu gibt", sagte eine Zoosprecherin. Bền Lòng befinde sich nach wie vor bei der Herde und werde von den Pflegern betreut. (SZ mit dpa)