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Kleiner Verein mit großen Projekten

Die Harthaer Heimatfreunde engagieren sich auf verschiedenen Gebieten. Sie schaffen Bleibendes.

Von Sylvia Jentzsch
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Im September ist die Sitzgruppe an der Altgeringswalder Straße eingeweiht worden. Hier haben Spaziergänger einen guten Ausblick ins Erzgebirge.
Im September ist die Sitzgruppe an der Altgeringswalder Straße eingeweiht worden. Hier haben Spaziergänger einen guten Ausblick ins Erzgebirge. © Archiv/Dietmar Thomas

Hartha. Seit 20 Jahren gibt es den Verein Harthaer Heimatfreunde. Das war für die Mitglieder Anlass genug, um die Sonderausstellung in der Heimatstube unter das Motto„20 Jahre Heimatverein – zehn Jahre Heimatstube“ zu stellen. Die weckte bei den Betrachtern großes Interesse. In den letzten Jahren zeigte die Ausstellung unter anderem die Geschichte der Sternwarte und des BC Hartha.

Zur Mitgliederversammlung im Dezember wurde das Thema der nächsten Sonderausstellung festgelegt. Es geht um die Historie der Stadt. „In Zusammenarbeit mit Peter Faust werden wir zeigen, welche Geschäfte es früher einmal in Hartha gegeben hat. Die Leute werden staunen“, sagte Vereinschefin Silke Weise. 

Schon wer sich daran erinnern kann, wie belebt einmal die Gothestraße war, hat viel zu erzählen. Neben der Heimatstube kümmern sich die Harthaer Heimatfreunde um das Kleiderstübchen, die Chronik sowie die Verschönerung der Stadt.

Heimatstube bietet flexible Öffnungszeiten

Seit 2008 gibt es die Heimatstube an der Nordstraße 2. Die historisch eingerichtete Wohnung im Haus der Wohnbau Hartha wird gern von Schulklassen besucht, damit sich die Mädchen und Jungen ein Bild davon machen können, wie die Menschen früher lebten. Auch wenn sich Arbeitskollegen oder Schulkameraden treffen, ist die Heimatstube einen Besuch wert.

 „Wir haben festgestellt, dass es im Laufe der Jahre immer weniger Besucher werden. Weil die Öffnungszeiten mit relativ wenig Vereinsmitgliedern abgesichert werden mussten, beschlossen wir im vergangenen Jahr, außer im Mai, die Heimatstube nur einmal im Monat zu öffnen – am zweiten Sonntag im Monat.

„Wer gern eine Führung außerhalb der Öffnungszeiten buchen will, kann dies nach wie vor. Da sind wie sehr flexibel“, sagte Silke Weise. Im Mai, wenn die Sonderausstellung gezeigt und das Brunnenfest gefeiert wird, erwarten die Heimatfreunde die Gäste dann jeden Sonntag. Diese Lösung der variablen Öffnungszeiten habe sich Jahr bewährt, so Weise.

Der fünfte Teil der Harthaer Chronik entsteht

Steffi Schmid hat im Auftrag des Heimatvereins bereits vier Teile der Chronik der Stadt Hartha geschrieben. Nun arbeitet sie die Ereignisse zwischen 2010 und 2015 auf. Steffi Schmid muss Akten im Archiv der Stadt oder in anderen Dokumenten sichten und ordnen. „Die Ortsteile sollen in der Chronik nicht zu kurz kommen. Vielleicht gibt es da bereits Leute, die Dinge niedergeschrieben haben und zur Verfügung stellen können“, so die Vereinsvorsitzende.

Seit zwei Jahren macht sich eine Interessengruppe im Verein stark

Die Verschönerung der Stadt hat sich die Interessengemeinschaft (IG) „Wir – für ein schönes Hartha“, die zum Heimatverein gehört, auf die Fahne geschrieben. So wurde in diesem Jahr der neue Rastplatz an der Altgeringswalder Straße mit Blick ins Erzgebirge eingeweiht. Das ist bereits die zweite Bankgruppe, die auf Initiative der Verschönerer und mit Unterstützung eines Sponsors aufgestellt worden ist.

Hans-Jürgen Estler vom gleichnamigen Straßen- und Tiefbaubetrieb hatte die Bankgruppe in der Außenstelle der Roßweiner Werkstätten in Hartha anfertigen lassen. Aufgabe der Verschönerer war es, einen geeigneten Platz zu finden. Das sei gar nicht so einfach gewesen, so Sylvia Reichert-Penzel, Vorsitzende der IG.

Die Idee, sie an dieser Stelle aufzustellen, sei von Jochen Merkel gekommen, der die IG unterstützt. „Ich freue mich, dass diese wunderschöne Stelle entstanden ist“, sagte Sylvia Reichert-Penzel zur Einweihung.

Große Resonanz fanden die zwei Wanderungen, die die Verschönerer jeweils im Herbst und im Winter organisieren. Die nächste steht schon auf dem Plan. Für den 19. Januar ist eine Drei-Dörfer-Wanderung geplant. Die etwa acht Kilometer lange Winterroute führt über Diedenhain, Steina und Saalbach. Die Wanderung endet bei einem gemütlichen Essen im Merkur.

Auch in der Stadt hat sich durch den Einsatz der Verschönerer viel verändert. So wurde der zweite kleine Park an der Franz-Mehring-Straße gestaltet und die anderen Projekte gepflegt. Wegen des schlechten Wetters musste allerdings der Frühjahrsputz, den ebenfalls die Interessengemeinschaft organisiert, ausfallen. Doch im nächsten Jahr wird es sicher wieder einen geben.

Winterwanderung der Harthaer Heimatfreunde am 19. Januar. Treffpunkt ist um 9.30 Uhr auf dem Parkplatz des Wreesemann-Marktes.

>>>> Lesen Sie dazu auch: Kleiderstübchen platzt aus den Nähten / Kommentar: Wenige bewirken viel