Sachsen
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Wie halten wir es in unseren heißen Städten künftig aus?

Es wird immer wärmer. In Großstädten hat das tödliche Folgen. Wie können Städte in Zeiten des Klimawandels lebenswert bleiben?

Von Luisa Zenker
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Sonnenuntergang über der Dresdner Altstadt: In Sachsens Städten wird es immer heißer.
Sonnenuntergang über der Dresdner Altstadt: In Sachsens Städten wird es immer heißer. © Ronald Bonß

Eine 45-jährige Frau bekommt auf einmal Krämpfe. Ihr Gesicht glüht. Hände und Beine zittern. Dann wird sie bewusstlos. Mitten in der Leipziger Innenstadt. Die Sonne scheint auf den reglosen Körper, bis der Notarzt kommt. Einige Tage später steht die Frau in der Leipziger Praxis vor Katja Kühn. „Das war ein Hitzeschlag, das kann tödlich sein“, berichtet die Ärztin für Innere Medizin von der Begegnung mit der schwer immunkranken Patientin. Sie riet der Frau, bei der Hitze nur noch mit Wasserflasche herumzulaufen.

Krämpfe. Übelkeit. Erschöpfung. Organversagen – Tod. Die Hitze, sie ist nicht nur schön für den Freibadspaß und Strandurlaub. Sie ist der stille Tod im Schatten von Pandemien und Kriegen. Unsichtbar flimmert sie wie Sonnenstrahlen durch die Städte und nimmt durch den Klimawandel pro Dekade zu. Mit ihr steigt auch die Zahl der Krankschreibungen, Rettungseinsätze und Todesfälle. So starben in den Hitzesommern 2003, 2006 und 2015 laut Umweltbundesamt in Deutschland etwa 19.500 Menschen zusätzlich an den Folgen der Hitze. Im Jahr 2018, dem zweitwärmsten seit den Wetteraufzeichnungen 1881, gab es nach Angaben des Robert-Koch-Instituts allein 8.700 hitzebedingte Sterbefälle. Und das nicht etwa im heißen Südeuropa, sondern in Deutschland.

© Grafik: SZ

Die hohen Temperaturen sind laut Weltklimarat gefährlich für uns Menschen, die Zahl der Todesfälle könnte mit dem Klimawandel rasant steigen, gerade in Großstädten wie Leipzig oder Dresden, aber auch in kleineren Städten, die im Kessel liegen und dicht bebaut sind. Denn in den zubetonierten Orten glüht regelrecht der schwarze Asphalt.

„Wir sprechen von Hitzetagen, wenn die gefühlte Temperatur auf 32 Grad Celsius steigt“, erklärt Marit Gronwald vom Gesundheitsamt Dresden. Dann wird es schwer für den Körper, die eigene Temperatur zu regulieren, das Blut muss sich darum kümmern, die Haut zu kühlen. Damit fehlt es im Gehirn, im Herz, in den Nieren. Und wenn das Wasser fehlt, fließt das Blut schwer und träge durch den Körper. Ein Problem ist das vor allem für Ältere. Eine Patientin der Leipziger Ärztin Katja Kühn musste kürzlich wegen Nierenversagens ins Krankenhaus. „Einfach so, ohne Vorerkrankung. Sie hat zu wenig getrunken. Wäre die Patientin daran gestorben, hätte auf dem Totenschein nicht Hitze als Ursache gestanden, sondern Herzversagen.“

Hitze wird auch für schwangere Frauen zur Gefahr

Für Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen, Diabetes oder Autoimmunerkrankungen wird die Hitze zur Gefahr – aber auch für Schwangere. „An Hitzetagen klagen schwangere Frauen viel mehr über Schwindel und Wasser in den Beinen“, sagt die Dresdner Frauenärztin Sina Lehmann. Während Hitzewellen steigt das Risiko für eine Frühgeburt um 15 Prozent, teilt das Universitätsklinikum Leipzig mit. Die Gefahr, dass das Kind mit einem niedrigeren Geburtsgewicht auf die Welt kommt, steige sogar um ein Drittel. Eine hohe Feinstaubbelastung infolge von Hitze könne zu mehr Frühgeburten führen, mehr Kinder mit Mangelernährung werden geboren, und die Zahl von Totgeburten steigt um 14 Prozent. Und auch Babys und Kleinkinder sind gefährdet: Das Risiko des Plötzlichen Kindestods steigt bei Hitze.

Betroffen sind nicht nur Alte, Schwangere oder chronisch Kranke, sondern alle Großstädter. Denn in Städten kann durch den Wärmeinsel-Effekt die Temperatur bis zu zehn Grad höher sein als auf dem Land. „Wer es sich leisten kann, wohnt in einem kühlen Einfamilienhaus, hat eine Klimaanlage in der Wohnung sowie ein Auto und muss nicht an Bus-Haltestellen in der prallen Sonne warten“, sagt die Ärztin Katja Kühn, die an Hitzetagen so manchen Patienten bei sich vermisst. „Sie kommen nicht, es ist ihnen zu heiß.“ Das hat auch Folgen für die Behandlung, denn selten kriegen die Patienten sofort einen neuen Termin. Dabei müssen Tabletten an Hitzetagen an den gestörten Herz-Kreislauf angepasst werden.

Auch die Wohnungen in den Stadtvierteln heizen sich verschieden stark auf. Beispiel Dresden: Schaut man sich die Klimakarte an, gleicht die Dresdner Altstadt einem warmen Backofen. Bis zu fünf Grad ist es hier wärmer als im Rest der Stadt. Auch in Gorbitz, Pieschen, Reick und der Neustadt heizt es sich schnell auf, weil kein Wind weht und sich die Viertel durch fehlende Luftschneisen kaum in der Nacht abkühlen. Genau diese Hitzewellen ab drei Tagen sind aber besonders schlecht für den Körper. Wer kennt das nicht: Trotz geöffnetem Fenster und nassem Handtuch auf den Beinen fühlt sich die Luft wie eine stickige Masse an, die sich über den Körper legt und den Schlaf vertreibt. In Zeiten von Hitzewellen können sich viele Menschen nachts nicht mehr richtig erholen, warnen die Mediziner der Sächsischen Landesärztekammer deshalb.

Es wird Zeit, dass die Städte ihre Temperatur herunterdrehen, um trotz Klimawandel lebenswert zu bleiben. Wie das gelingen soll, versuchen Wissenschaftler in ganz Deutschland herauszufinden.

65 Grad Celsius auf dem Schulsportplatz

Dresden, ein warmer Tag im Juni. Zwei einsame Tischtennisplatten warten in der prallen Sonne auf Mitspieler. Vergeblich, denn an diesem Mittwoch hat es in Dresden mehr als 30 Grad. Die gelb-braune Wiese könnte glatt als Savanne durchgehen. Verlassen erscheint dieser Schulhof der 145. Oberschule in der Mittagszeit. Die Jalousien des Glasneubaus sind heruntergezogen. Plötzlich zerschneidet ein Sirren die heiße Luft. Oben im Himmel brummt es. In 50 Metern Höhe kreist eine schwarze Drohne über das Gebäude.

Der Wissenschaftler Jakob Maercker hält eine Fernbedienung in der Hand. Auf seinem Display leuchtet es gelb, orange, rot. Und dunkelrot. Die Farben sprechen die Sprache des Thermometers. „Das ist der Sportplatz“, erläutert Maercker und deutet auf eine knallrote Fläche. 65 Grad Celsius Oberflächentemperatur. „Und da sollen sich die Kinder austoben“, fügt er mit ironischem Ton hinzu. Der Geograf vom Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz lässt die Drohne weiterfliegen, über einen Park nahe der Oberschule. Das Display wird gelb: 55 Grad Celsius – 10 Grad weniger.

65 Grad Celsius auf dem Sportplatz – und da sollen sich die Kinder austoben? Mit einer Drohne messen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Dresden die Temperaturen in öffentlichen Gebäuden.
65 Grad Celsius auf dem Sportplatz – und da sollen sich die Kinder austoben? Mit einer Drohne messen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Dresden die Temperaturen in öffentlichen Gebäuden. © Jürgen Lösel

Jakob Maerckers Drohne misst im Auftrag der Stadt Dresden das Stadtklima und findet heraus: Wie sehr heizt sich ein Schulhof auf? Sind die Altenheime ausreichend gewappnet gegen Hitzewellen? Und kühlen Gründächer die Stadt am Abend schneller ab?

Auf dem Schulhof ist trotz Pause kein Jugendlicher zu sehen, sie alle lümmeln nahe der Eingangstür im Schatten. „In der Grundschule, aus der wir gerade kommen, gilt heute der Hitzeplan, das heißt, alle Schulstunden sind verkürzt“, erklärt die Meteorologin Franziska Reinfried vom Umweltamt Dresden. Eine Maßnahme, die nicht verpflichtend ist. In Sachsen gibt es im Gegensatz zu Hamburg oder Baden-Württemberg keine Richttemperatur für das unter Schülern beliebte Hitzefrei.

„Die Hitze hat ja auch wirtschaftliche Folgen“, betont Franziska Reinfried. „Handwerker können in der Mittagshitze kein Dach decken. Und wer will in der Altstadt am Samstagmittag shoppen gehen, wenn es so heiß ist? Wir müssen uns als Gesellschaft ernsthaft Gedanken machen, wo das hingeht.“

Kommt jetzt die Siesta nach Sachsen?

Die Siesta, die angeblich unproduktive Pause in Südeuropa, könnte dabei helfen: Statt im Großraumbüro den Anzug nasszuschwitzen, sitzen dort Managerinnen und Lehrer mittags drei Stunden im Café, schmeißen den Haushalt oder machen sogar ein Nickerchen. Der jahrhundertealte Brauch hilft, die heiße Mitte des Tages zu überstehen. Auch in Deutschland forderte zuletzt der Deutsche Gewerkschaftsbund, die Siesta einzuführen, Anklang gefunden hat das nicht. Aber vielleicht werden auch wir in Zukunft den Bauarbeitern mittags kostenlosen Eintritt ins Freibad spendieren. Die Zahlen deuten zumindest darauf hin: Allein in Dresden haben sich die Hitzetage seit 1961 verdoppelt, und sie nehmen weiter zu. Ab 2071 könnte es an mehr als 40 Tagen über 30 Grad warm werden. Zum Vergleich: Derzeit schwitzt man in Dresden an etwa 13 Hitzetagen im Jahr. Damit sich die Stadt dagegen wappnet, baut Dresden nun „grüner“.

Franziska Reinfried klettert eine Leiter an einem Dresdner Gebäude hoch. Oben auf dem Dach angekommen, bückt sie sich und nimmt ein gelbgrünes Blatt zwischen die Finger. „Die sind aber trocken.“ Damit meint sie die Sedumpflanzen, die das halbe Gründach bedecken. Die gelben sternförmigen Blüten mit ihren heftdicken Blättern sollen die warme Stadt abkühlen. Und tatsächlich könnten sie die Kühlschränke Dresdens sein: Im Gegensatz zum schwarzen Papp-Dach senken die Grüninseln die Temperatur um fast 10 Grad. Nachts spenden sie noch viel mehr kühle Frischluft. Doch Franziska Reinfried vom Umweltamt reicht das nicht. Sie ist unzufrieden. „Wäre es nicht so trocken, würden die Dächer die hohen Temperaturen noch stärker senken.“ Ihr Blick wandert zu dem kupferfarbenen Rohr, das abrupt an der Hauswand endet. Ohne Schlauch kein Wasser.

„Viel zu trocken“ – Franziska Reinfried vom Umweltamt Dresden begutachtet ein Gründach auf einer Schule. Diese können die Temperaturen in der Stadt senken, doch sie brauchen auch sehr viel mehr Pflege als normale Dächer.
„Viel zu trocken“ – Franziska Reinfried vom Umweltamt Dresden begutachtet ein Gründach auf einer Schule. Diese können die Temperaturen in der Stadt senken, doch sie brauchen auch sehr viel mehr Pflege als normale Dächer. © Jürgen Lösel

Trotzdem ist das Gründach des Kulturgebäudes „Geh 8“ in der Dresdner Neustadt ein Vorzeigeprojekt für sie. Im nächsten Schritt soll das Haus eine begrünte Fassade bekommen. Außerdem sind weitere Gründächer in Dresden geplant: etwa für ein Stadtteilhaus in der Johannstadt und zwei Kitaneubauten. Bereits 2019 beschloss der Dresdner Stadtrat eine Richtlinie, dass öffentliche Gebäude wie Schulen oder Bürgerbüros Pflanzen aufs Dach bekommen sollen. Doch das kostet auch – meist mehr als ein Ziegeldach, denn die Kräuter müssen anders als Steine gepflegt werden. Und damit die Dächer die Städte gut runterkühlen, brauchen sie viel Wasser. Das wird gerade im Sommer immer knapper. Bereits im Juni haben deshalb etliche sächsische Landkreise verboten, Wasser für den eigenen Garten aus den Bächen herauszupumpen. Einfach, weil zu wenig davon durch die Flüsse schwappt.

Neben Gründächern passiert aber noch mehr, um Städte in Hitzezeiten lebenswert zu halten: Dresden bekommt neue Brunnen, einen Wasserspielplatz und kostenlose Trinkwasseranlagen. Mit dem Programm „Refill“ animiert die Stadt Geschäfte, kostenlos Leitungswasser für alle anzubieten. Bis diesen Sommer hat sich Dresden überdies verpflichtet, ein Konzept zu erarbeiten, wie sich die Stadt gegen Klimawandel bedingte Dürre, Hitze und Starkregen wappnen kann. Eine Mammutaufgabe, findet Franziska Reinfried, denn hierfür müssen alle Ämter, ob Verkehr, Bau oder Umwelt, zusammenarbeiten. Bisher setzen die Behörden auf einzelne Maßnahmen, wie etwa Grünstreifen.

Baumarten könnten aus Dresden verschwinden

Doch Bäume, ein wichtiges Mittel zur Abkühlung der Städte, leiden selbst unter der Hitze. Im Waldpark Blasewitz und im Altfrankener Park mussten zuletzt mehr als 180 Bäume wegen der Dürre gefällt werden. Laut den Behörden könnten Rotbuche sowie bestimmte Fichtenarten gänzlich von Dresdens Straßen verschwinden. Forscher experimentieren deshalb mit den Pflanzen und nutzen die Stadt als Labor für südeuropäische und ostasiatische Arten wie Tulpenbäume, Berg-Mammutbäume oder Mittelmeer-Zypressen. Diese können sich gut an die Hitze anpassen und Fußgängern sowie Radfahrerinnen auch in Zukunft Schatten spenden.

Es gibt also viele Bemühungen, Dresden zu kühlen. Dennoch fehlt es an einem gesamtstädtischen Konzept, das zudem Privatpersonen in die Pflicht nimmt. Die Meteorologin Franziska Reinfried nennt hier auch das Thema Hochwasser. Nach den Fluten 2002 und 2013 seien Hunderte Millionen Euro in Schutzmaßnahmen geflossen, während die Hitze noch immer zu wenig beachtet werde. „Muss es erst schlimm werden?“, fragt Reinfried.

Den Ärztinnen Katja Kühn und Sina Lehmann fehlt zudem ein Konzept für extrem heiße Tage. Sie wünschen sich, dass deutsche Großstädte dem Beispiel Frankreich folgen. Das Land hat aus dem Hitzesommer 2003 gelernt und ruft an besonders heißen Tagen den Hitze-Notfallplan aus. Heißt: Es gibt klare Richtlinien für Schulen, Kindergärten und Krankenhäuser. Zum Beispiel muss zumindest ein kühler Raum verfügbar sein. Sportfeste und Prüfungen werden beim Hitze-Notfallplan abgesagt und Museen öffnen gratis, um die Menschen in ihren kühlen Gemäuern vor der Sonne zu schützen. Einige Städte in Deutschland haben sich Frankreich zum Vorbild genommen: In Kassel werden Senioren an heißen Tagen angerufen und ans Trinken erinnert. Was in Frankreich national entschieden wird, ist in Deutschland Sache der Kommunen.

Die großen sächsischen Städte Dresden und Leipzig sollten nach Ansicht der Ärztinnen Sina Lehmann und Katja Kühn selbst etwas tun. Sie fordern einen Hitzeaktionsplan, der klärt, welches Amt für Hitzemaßnahmen verantwortlich ist, der vorschreibt, dass kühle Räume wie Bibliotheken oder alte Gebäude an Hitzetagen geöffnet bleiben müssen. Dies nähme besonders gefährdete Menschen in den Blick. Doch so einen Plan muss der Stadtrat entscheiden.

In Dresden-Gorbitz, einem Stadtteil, der sich wegen seiner vielen Hochhäuser und wenigen Grünflächen besonders stark aufheizt, wohnen überwiegend Menschen mit geringem Einkommen und hohem Alter. Ihre Wohnungen sind gegen die Hitze nicht gerüstet. In den Hochhäusern ab dem fünften Stock glüht es regelrecht. Deshalb hat die Stadt für Gorbitz ein Hitze-Modellprojekt ausgerufen, in dem gefragt wird: Wie nehmen die Menschen die Hitze wahr, wer ist besonders belastet, wie können Haltestellen und Kindergärten beschattet werden, welche Orte sind kühl und können an Hitzetagen gratis öffnen? Das Grundproblem bleibt jedoch: Hitze- und Dürremaßnahmen gelten im Dresdner Stadthaushalt als „freiwillige Aufgabe“ der Kommune. Sie stehen deshalb hintenan, wenn der Stadtrat die Geldscheine neu verteilt.

Und selbst wenn sich die Großstädte dem Klimawandel anpassen – wie weit können die Maßnahmen gehen? Die Ärztinnen fordern auch, die Klimaerwärmung weiter zu verlangsamen. Fakt ist: Jedes neue Auto erhitzt die Stadt, jedes weitere Haus erwärmt das Viertel, jedes Flugzeug belastet die Atmosphäre. Ob mit Gas oder Kohle, die Emissionen befeuern die steigenden Temperaturen. Deshalb engagieren sich die beiden Medizinerinnen bei der Umwelt-Initiative Health for Future, etwa, um Emissionen in Krankenhäusern und Arztpraxen zu reduzieren.

Doch Sina Lehmann kennt den Zwiespalt aus der eigenen Praxis. Sie arbeitet in einer angenehm temperierten Frauenarzt-Praxis, gekühlt durch eine Klimaanlage. Jedes Mal schaltet sie diese mit einem schlechten Gewissen an. Es ist ein Teufelskreis: Je wärmer es draußen ist, desto mehr läuft die Turbine und kurbelt den Ausstoß klimaschädlicher Gase an.

Städte müssen sich auf die Hitze einstellen – und verhindern, dass sie noch größer wird. Erst kürzlich haben Dresdner Bürger dem Oberbürgermeister Dirk Hilbert einen Stapel Zettel übergeben. Mehr als 30.000 Stadtbewohner fordern darin, dass Dresden in 13 Jahren klimaneutral wird. Auch an diesem Tag, dem 23. Juni, flimmerte die Luft vor Hitze, die Dampfschifffahrt musste ihre Fahrten vorübergehend einstellen, weil in der Elbe zu wenig Wasser floss. Währenddessen kreischte auf den Baustellen der Stadt der Bohrer und brummte der Bagger. Dresden wächst. Das Grün wird weniger.