Der Hitze- und Trockenschock im Barockgarten Großsedlitz

Der Regen naht hoffentlich bald, doch das Problem wird noch eine Weile bleiben. Es fehlt inzwischen ein ganzes Jahr Regen, sagt Dr. Claudius Wecke, Leiter des Bereichs Gärten der Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen. Der Barockgarten Großsedlitz leidet besonders. "Wir befinden uns in schweren klimatischen Zeiten."
Das an allen Ecken und Enden fehlende Wasser macht den Gehölzen schwer zu schaffen, sagt Wecke. "Die Totholzproduktion und der Verlust an Vitalität haben enorm zugenommen." Die Gärtner brauchen gerade außerdem deutlich mehr Zeit, um die Kübel-Orangeriepflanzen im Barockgarten zu gießen.
Außerdem verdorren Rasenflächen. Sie können und sollen zum Wassersparen nicht gewässert werden. Das ist aber nicht der einzige Grund. Im Barockgarten gibt es auch wertvolle sogenannte Trockenrasengesellschaften. Auf ihr befinden sich zahlreiche Arten, die auf der Roten Liste der gefährdeten Pflanzen stehen. Sie würden bei Bewässerung von anderen, nicht geschützten Arten verdrängt. Für sie ist die Trockenheit also nicht das Problem. Dass diese Flächen nicht kurz gemäht werden, schützt sie vor dem Verbrennen. "Diesen ästhetischen Makel muss man aktuell leider in Kauf nehmen, zum Wohle der wertvollen Vegetation", sagt Wecke.
Vorsicht auf Wegen und unter Bäumen
Auch die Wege leiden unter der Hitze. Nicht nur, dass sie nicht mehr schön aussehen, sie verlieren an Stabilität, auch weil Feinanteile weggeblasen werden. Bäume können ihre Äste verlieren. Sperrungen sind deshalb aktuell jedoch weder für den Barockgarten Großsedlitz noch den Schlosspark Weesenstein vorgesehen.
"Wir haben noch einigermaßen vitale Bäume", sagt Andrea Dietrich, die Leiterin beider Einrichtungen. Allerdings sei man vor Astabbrüchen nie gefeit. Deshalb wurden an den Kassen und Informationstafeln Aushänge angebracht, die Besucher darauf hinweisen.