Döbeln
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Klopapier-Ersatz verstopft Abflüsse

Immer häufiger landen zurzeit Feuchttücher, Streifen von der Küchenrolle und Taschentücher in den Klos. Das ist ein Problem.

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Nicht Klopapier landet in der Toilette, sondern vermehrt die Fetzen von Küchenrolle und Taschentüchern. Diese lösen sich aber nicht auf.
Nicht Klopapier landet in der Toilette, sondern vermehrt die Fetzen von Küchenrolle und Taschentüchern. Diese lösen sich aber nicht auf. © Symbolfoto: Rene Traut/dpa

Region Döbeln. Dort, wo sich sonst Pakete mit Toilettenpapier türmen, herrscht zurzeit vor allem eins in den Supermärkten – gähnende Leere. Das lässt den ein oder anderen kreativ werden und im Notfall zu Feuchttüchern, Zellstofftaschentüchern sowie Papier von der Küchenrolle greifen. Keine gute Idee, wie Tina Stroisch, Sprecherin von Veolia, am Mittwoch deutlich machte.

Rückstau des Abwassers möglich

Das „nassfeste Papier“ des Klopapierersatzes löst sich nämlich nicht auf und verstopft somit die Abflüsse. Das könne sogar bis zu einem Rückstau des Abwassers in der Kanalisation führen. „Das will sicherlich niemand“, so Jakob Reif, Bereichsleiter Abwasser bei der Veolia Wasser Deutschland GmbH.

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Die Nutzung von Ersatz-Klopapier stelle die Betreiber der Abwasseranlagen gerade in der jetzigen Zeit vor eine zusätzliche Herausforderung, so Reif weiter. „Die wäre vermeidbar, wenn alle Verbraucher beim Kauf von Toilettenpapier maßvoll wären.“ Der Aufwand, Pumpen, die durch die Stoffe lahmgelegt werden, wieder in Gang zu bringen, sei enorm. Das Team der Veolia bittet daher die Verbraucher, die Toilette nicht als Mülleimer zu missbrauchen.

In den Küchenrollen und Taschentüchern werden Nassfestmittel verarbeitet. Diese basieren auf bestimmten Harzen, welche dafür sorgen, dass die Papiere und Taschentücher, im Gegensatz zum Toilettenpapier, bei der Abwasserbehandlung nicht zerfallen. „Die Produkte überstehen sogar einen Waschgang in der Waschmaschine problemlos“, informiert das Umweltbundesamt. (DA/mf)

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