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Kodersdorf reißt Häuserruine ab

Der Ortsteil Bahnhof soll verschönert werden. Dazu will der Gemeinderat Schandflecken verschwinden lassen und etwas für die Umweltbilanz tun.

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© André Schulze

Von Frank-Uwe Michel

Kodersdorf. Die heruntergekommenen Gebäude in der Ortsmitte von Kodersdorf-Bahnhof stören schon lange. Nicht nur die Einwohner, sondern auch die Gemeinderäte. Die beschlossen deshalb auf ihrer jüngsten Sitzung, Bürgermeister René Schöne mit den Verhandlungen zum Kauf des im Besitz einer in Sindelfingen ansässigen Firma befindlichen Grundstücks zu beauftragen.

Die Eigentümer sehen aktuell keine Möglichkeit, die ruinösen Immobilien weiterzuentwickeln oder das gesamte Gelände einer neuen Verwendung zuzuführen. Deshalb hat das Unternehmen das 11 136 Quadratmeter große Grundstück der Gemeinde zum Kauf angeboten. Die will die in sehr schlechtem Zustand befindlichen Gebäude abreißen lassen. Um dafür Fördermittel im Rahmen des Programmes zur Brachflächenrevitalisierung beantragen zu können, muss die Kommune Eigentümerin der betreffenden Flächen sein und der Abriss der maroden Gemäuer geplant werden. Die Förderquote beträgt 90 Prozent.

Da die Straße Am Bahnhof über das Gelände verläuft, müsste sie aus dem Flurstück herausgemessen werden. Die dafür anfallenden Kosten von bis zu 7 000 Euro will sich die Gemeinde jedoch sparen und das Gelände deshalb komplett kaufen. Nach vorläufigen Berechnungen beträgt der Grundstückswert insgesamt 116 718 Euro. Die Kosten für den Abriss der Gebäude werden auf 150 000 bis 180 000 Euro veranschlagt. Abzüglich der 90-prozentigen Förderung ergibt sich damit für die Kommune ein Eigenanteil, der zwischen 15 000 und 18 000 Euro liegt. Anstelle der maroden Bausubstanz will man Revitalisierungsflächen schaffen. „Das sind Flächen, die bei künftigen Bauvorhaben wie der Neuanbindung des Gewerbegebietes oder dem Bau der neuen Kindertagesstätte als Ausgleichs- und Ersatzflächen gefordert werden, um der Natur nicht zu viel Grund und Boden zu entziehen. Wir sind bei den genannten Bauprojekten also schon einen Schritt voraus.“

Die vom Freistaat im Rahmen der Brachflächenrevitalisierung ausgereichte Förderung ist zehn Jahre lang zweckgebunden, die Grünflächen müssen also solange bestehen bleiben. Danach könnten – theoretisch – zum Beispiel bauliche Ideen im Rahmen der Dorfentwicklung umgesetzt werden.