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Königstein: Schau zum Festungsgrün lockt 60.000 Besucher an

Die Sonderausstellung zeigt, wie früher auf dem Königstein gegärtnert wurde. Aufgrund des großen Interesses gibt es nun einen Nachschlag.

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Im 18. Jahrhundert hatte die Festung Königstein einen eigenen Weinberg, angelegt von einem Festungskommandanten. Gartenhistorikerin Stefanie Krihning zeigt die Stelle an der Südseite eines Walls.
Im 18. Jahrhundert hatte die Festung Königstein einen eigenen Weinberg, angelegt von einem Festungskommandanten. Gartenhistorikerin Stefanie Krihning zeigt die Stelle an der Südseite eines Walls. © Foto: Marko Förster/Festung Kö

Auf der Festung Königstein gab es einst Sachsens wohl höchst gelegenen Schrebergarten. Auf dem Plateau wird bereits seit Ende des 16. Jahrhundert gegärtnert. Wie, damit beschäftigt sich die Sonderausstellung "Von Möhrenbeet bis Festungswald – Facetten des Festungsgrüns auf dem Königstein". Die Schau hat im vergangenen Jahr etwa 60.000 Besucher angelockt. Eine Resonanz, die die Festung überrascht. Aufgrund des großen Interesses geht die Ausstellung nach der Winterpause noch einmal in die Verlängerung. Vom 1. April bis 31. Oktober wird in der Magdalenenburg sowie auf gestalteten Flächen in den Außenanlagen von der Zeit erzählt, in der der Königstein mit Gärten übersät und durch militärisches Grün getarnt waren.

An dem Erfolg der Schau hat Gartenhistorikerin Stefanie Krihning großen Anteil. Fünf Jahre lang forschte sie zu dem Thema, unter anderem im Hauptstaatsarchiv Dresden, im Landesamt für Denkmalpflege und auf der Festung selbst. Dabei stieß sie auf bisher unbekannte Anekdoten von Blumendiebstählen, Geschichten über strickende Soldaten und einen Gefangenen, der einst Nelken sammelte.

Die Festung Königstein wurde von 1589 bis 1913 militärisch genutzt. Die Bewohner versorgten sich selbst mit Lebensmitteln, betrieben Forst- und Landwirtschaft. Jede Soldatenfamilie hatte ein eigenes Gärtchen. Hier wurden Hühner, Ziegen und Pfauen gehalten. Der Festungswald diente zudem als Holzquelle sowie der Erholung. Das viele Grün diente außerdem der Tarnung von militärischen Einrichtungen.

Für Kinder und Erwachsene bietet die Ausstellung interaktive Angebote, wie eine Fühlstation mit Holzarten aus dem Festungswald, eine Duftstation mit Nelken, eine Rätseltour sowie Medienstationen. Parallel zur Ausstellung veranstaltet Museumspädagogin Maria Pretzschner an mehreren Terminen das Mitmachangebot "Kleine Kostbarkeiten der Natur". (SZ)

Die Sonderausstellung "Von Möhrenbeet bis Festungswald" ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Besuch ist im Festungseintrittspreis enthalten.