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Königstein: Eigenheimsiedlung nahe der Festung geplant

Am Ortsrand von Leupoldishain sollen 19 Bauparzellen entstehen. Die Kommune legt dafür den Turbo ein.

Von Katarina Gust
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Leupoldishain ist eng mit der Wismut und der Festung Königstein verbunden. Der Ortsteil von Königstein soll sich weiterentwickeln.
Leupoldishain ist eng mit der Wismut und der Festung Königstein verbunden. Der Ortsteil von Königstein soll sich weiterentwickeln. © Wismut GmbH

Der Speckgürtel um Dresden wird immer breiter. Vor allem Familien sind im Umland größerer Städte auf der Suche nach Bauland. Davon will jetzt auch Königstein profitieren. In der Stadt selbst gibt es kaum noch freie Grundstücke, auf denen sich Häuslebauer den Traum vom Eigenheim erfüllen können. Hauptgrund ist die beengte Tallage zwischen der Elbe und dem Bielatal.

Mehr Spielraum sieht die Kommune ein paar Kilometer weiter - in Leupoldishain. Hier soll in den nächsten Monaten ein neues Wohnbaugebiet erschlossen werden. Auf einer Brachfläche zwischen der Königsteiner Straße, dem Kirchsteig und Am Hügel könnten 19 Eigenheime entstehen. Das sieht der Entwurf eines Bebauungsplans vor, den der Stadtrat in der jüngsten Sitzung gebilligt hat.

19 Bauparzellen am Ortseingang Leupoldishain

Etwa 2,2 Hektar groß ist das Grundstück, das für Wohnbebauung genutzt werden soll. 19 Parzellen sieht der B-Plan vor. In fünf Reihen sollen die Häuser einmal angeordnet sein. In jeder Reihe ist Platz für vier beziehungsweise drei Wohnhäuser.

Etwa 2,2 Hektar groß ist das Areal (rot markiert), auf dem Eigenheime entstehen sollen.
Etwa 2,2 Hektar groß ist das Areal (rot markiert), auf dem Eigenheime entstehen sollen. © Googlemaps

Zu dem Areal gehört auch ein Bolzplatz, der vor mehreren Jahren angelegt wurde. Bevor die Häuslebauer loslegen, soll der Bolzplatz umverlegt werden, hieß es im Stadtrat. Ein passendes Grundstück hat die Stadt bereits gefunden. Die Fläche hat die Kommune von der Wismut übernommen. "Der Bolzplatz ist für die Jugend wichtig und wird deshalb umgesetzt", macht Bürgermeister Tobias Kummer (CDU) deutlich.

Beschleunigtes Verfahren soll Zeit sparen

Wann der erste Spatenstich erfolgen kann, ist derzeit noch unklar. Fest steht: Königstein will keine Zeit verlieren und die Nachfrage nach Bauland schnell stillen. Dafür soll ein sogenanntes beschleunigtes Verfahren sorgen. In solch einem Verfahren ist es einfacher, Baurecht zu schaffen, weil Bürger und Behörden nicht frühzeitig beteiligt werden müssen und auch die Umweltprüfungen wegfallen.

Der Leupoldishainer Bolzplatz, der sich auf dem Grundstück befindet, soll umgesetzt werden. Erst dann beginnt die Erschließung der Flächen.
Der Leupoldishainer Bolzplatz, der sich auf dem Grundstück befindet, soll umgesetzt werden. Erst dann beginnt die Erschließung der Flächen. © Steffen Unger

Warum Königstein so auf die Tube drückt, hängt auch mit der Entwicklung von Leupoldishain zusammen. Der Ortsteil wird in den nächsten Jahren deutlich an Bedeutung gewinnen. Dafür soll unter anderem die geplante Festungsbahn sorgen, die einmal die Königsteiner Innenstadt mit dem Festungsvorplatz verbinden und perspektivisch weiter bis nach Leupoldishain verlängert werden soll.

Auch mit dem Leupoldishainer Gewerbegebiet an der B172 hat Königstein große Pläne. Auf ehemaligen Wismut-Flächen soll ein zweites Gewerbegebiet entstehen. Der Uran-Betrieb zieht sich immer weiter aus dem Ort zurück. Ungenutzte Hallen und Gebäude werden perspektivisch abgerissen. Bleibt es dabei, könnte in Leupoldishain ein bis zu 14 Hektar großes Gelände entwickelt werden, auf dem sich neue Betriebe ansiedeln sollen.

Mit neuen Firmen werden auch mehr Arbeitskräfte nach Königstein gespült, so hofft es die Kommune. Neue Jobs würden gleichzeitig Familien locken und für Zuzug sorgen. Dafür muss es jedoch auch freie Bauflächen geben. Das neue Wohnbaugebiet in Leupoldishain soll diese Lücke schließen.